Allein am stärksten? Der grausame Fall um ein Psychopathen-Pärchen bot Claudia Michelsen Gelegenheit zu einem furiosen »Polizeiruf«-Solo. Oder sind Sie anderer Meinung?
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Das letzte Bild des »Polizeiruf« waren zwei Vögel im Käfig. Man durfte das als Metapher auf das Psychopathen-Paar lesen, das in Hass, Zerstörungslust und Empathielosigkeit gefangen war. Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) kam den beiden Gewalttätern während einer Untersuchung zu dem Mord an einer jungen Frau gefährlich nahe. Aber sehr lange blieb offen, wer eigentlich wen zu den Verbrechen anstachelte.
In unserer Kritik schrieben wir: »Hier führen die Ermittlungen die Kommissarin in den Abgrund. Immer wieder tun sich neue Wendungen auf, immer wieder verschiebt sich der Fokus, immer wieder scheint die Gewalt einen neuen Ursprung zu haben. Dass Brasch nach etlichen Kollegenabgängen jetzt solo unterwegs ist, wird noch konsequenter erzählt als im Zocker-Thriller aus dem Februar oder im Junkie-Drama aus dem September. Michelsen ermittelt als Brasch inzwischen wie im freien Fall, atemberaubend!«
Wir gaben 8 von 10 Punkten. Wie gefiel Ihnen der Sadisten-Krimi?
Dieser »Polizeiruf« war erst im Juni unter Corona-Hygienemaßnahmen gedreht worden - und bereits der dritte aus Magdeburg in diesem Jahr. Nach etlichen Abschieden im Kollegium war die Kommissarin in allen drei Folgen in Solo-Ermittlungen zu sehen. Felix Vörtler als Kriminalrat Uwe Lemp und Pablo Grant als Kriminalassistent Günther Marquez wurden jetzt zwar etwas weiter in den Vordergrund gerückt, einen gleichberechtigten Part wird Michelsen als Brasch aber auch in Zukunft nicht neben sich haben.
Und nachdem man über die letzten Folgen ein bisschen Sorge hatte, ob die exzessiven Alleingänge die Ermittlerfigur nicht irgendwann an den Rand des Zusammenbruchs führen würden, kann man sich nun vorstellen, dass das Konzept noch einige Jahre aufgehen könnte. Zwei weitere Magdeburg-»Polizeirufe« sind geplant und sollen im Herbst 2021 direkt hintereinander gedreht werden. Markiger Titel einer dieser Folgen: »Hexen brennen«.
Nachdem unlängst der »Tatort« sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert hat, steht 2021 der 50. Geburtstag des »Polizeiruf« an. Zur Feier wird ein neues TV-Revier eröffnet. Gerade steht Peter Kurth in Halle als neuer »Polizeiruf«-Kommissar vor der Kamera. Regie führt Thomas Stuber, er schrieb auch zusammen mit dem Schriftsteller Clemens Meyer das Drehbuch. Kurth, Stuber und Meyer sind ein eingespieltes Team, unter anderem hatten sie auch schon für den Western- »Tatort« mit Ulrich Tukur kooperiert.
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