Die polnische Entwicklerfirma CD Projekt Red, Hersteller des wiederholt in die Schlagzeilen geratenen Videospiels "Cyberpunk 2077", ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Wie das Unternehmen mitteilte, verschaffte sich "ein unbekannter Täter unberechtigten Zugang zu unserem internen Netzwerk, griff bestimmte Daten ab". Dieser habe anschließend Lösegeld gefordert. Andernfalls würden die Erpresser eine Kopie des Quellcodes frei zugänglich ins Internet stellen. Die Hacker drohen damit, dass Investoren in diesem Fall das Vertrauen in die Firma verlieren und würden und der Aktienkurs "noch tiefer" sinken werde. Die Täter setzten ein Ultimatum von 48 Stunden.
CD Projekt reagierte auf den Vorfall, der sich am 8. Februar ereignete, und wandte sich an die Polizei. Außerdem veröffentlichte die Firma eine Kopie der Forderung auf ihrer Webseite. CD Projekt Red kündigte an, den Erpresserforderungen nicht nachzukommen und auch nicht zu verhandeln. Derzeit würden Schritte unternommen, um die Auswirkungen einer möglichen Veröffentlichung der Daten abzumildern. Das Unternehmen teilte zudem mit, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass persönliche Daten von Nutzern auf den vom Hackerangriff betroffenen Systemen gewesen seien.
Nachdem die Entwicklerfirma bereits im Dezember einen Rückschlag beim Börsenwert verlitt, gaben die Aktien von CD Projekt am Dienstag um etwa fünf Prozent nach.
Im Dezember hatte der Playstation-Hersteller Sony nach zahlreichen Beschwerden über technische Probleme bei "Cyberpunk 2077" das Spiel aus seinem Playstation-Store entfernt. Zuletzt hatte der Kurs aber wieder zugelegt – unter anderem nachdem Tesla-Chef Elon Musk das Design des Spiels gelobt hatte. "Cyberpunk 2077" war am 10. Dezember nach mehrmaliger Verschiebung des Erscheinungsdatums auf den Markt gekommen. Die polnische Bank BOS schätzte die Produktionskosten auf 270 Millionen Euro. Damit wäre "Cyberpunk 2077" eines der teuersten Videospiele, das je entwickelt wurde.
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