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Nasa-Rover "Perseverance" erfolgreich auf dem Mars gelandet – "Hallo Welt" - t-online.de

Das riskante Manöver ist geglückt: Der Mars-Rover "Perseverance" ist auf dem Roten Planeten gelandet. Bei der Nasa und wohl auch Millionen Weltraumfans weltweit löste die Landung Jubel aus.

Sechs Monate hatte der Flug zum Roten Planeten gedauert, jetzt ist der Rover "Perseverance" erfolgreich auf dem Mars gelandet. Im Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena brach daraufhin Jubel aus. Mitarbeiter der Weltraumagentur reckten freudig ihre Arme in die Höhe. Weltraumfans auf der ganzen Welt werden es ihnen gleich getan haben. Auch auf dem Twitter-Profil der Nasa wurde die Landung bestätigt – aber auch hinzugefügt: "Der Countdown zum Mars ist abgeschlossen, aber die Mission hat gerade erst begonnen."

Schon wenige Minuten nach der Landung schickte "Perseverance" dann auch erste pixelige Schwarz-Weiß-Fotos vom Mars. "Ich bin sicher auf dem Mars", teilte "Perseverance" nach der Landung via Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Durchhaltevermögen bringt dich überall hin."  

Wegen der Corona-Pandemie war nur rund die Hälfte der Nasa-Mitarbeiter im Kontrollzentrum anwesend, die normalerweise bei einem solchen Manöver dort arbeiten würden. Sie trugen Masken, hielten Abstand voneinander und umarmten sich nach der Bestätigung über die erfolgreiche Landung nicht wie üblich, sondern stießen im Jubel lediglich ihre Fäuste gegeneinander.

Mitarbeiter des Nasa-"Perseverance"-Team jubeln: Nach sechs Monaten Reise ist die Landung des Rovers geglückt. (Quelle: dpa/Bill Ingalls/NASA)Mitarbeiter des Nasa-"Perseverance"-Team jubeln: Nach sechs Monaten Reise ist die Landung des Rovers geglückt. (Quelle: Bill Ingalls/NASA/dpa)

"Das Team rastet völlig aus"

"Das Team rastet völlig aus, das ist alles so surreal", sagte Chef-Ingenieur Rob Manning. Die große Plastikdose Erdnüsse, die vor einem solchen Landeversuch normalerweise herumgereicht wird und Glück bringen soll, sei durch individuelle Päckchen für jeden ersetzt worden, hatte er zuvor verraten.

"Die NASA funktioniert. Wenn wir gemeinsam unsere Arme und Hände und unser Gehirn nutzen, können wir Erfolg haben. Das ist das, was die NASA macht", sagte Manning weiter. "Was für ein wundervoller Tag", sagte der kommissarische Nasa-Chef Steve Jurczyk. "Was für ein wundervolles Team, das durch alle Widrigkeiten und Herausforderungen gearbeitet hat, die die Landung eines Mars-Rovers mit sich bringen – und dann auch noch die Herausforderungen der Corona-Pandemie."

Der Rover war rund sieben Minuten vor der Landung in die Mars-Atmosphäre eingedrungen. Dann öffnete sich ein Landefallschirm, ein Hitzeschild wurde abgestoßen, Getriebe bremsten die Geschwindigkeit weiter ab und "Perseverance" landete schließlich auf dem Mars. Das Landemanöver war extrem kompliziert. Die Nasa sprach im Vorfeld von "sieben Minuten des Schreckens".

Der im Juli 2020 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus gestartete Roboter setzte mit dem riskanten Manöver in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens "Jezero Crater" auf. 

Erfolgreiche Landung: Mitglieder des Perseverance-Rover-Teams in der Missionskontrolle zu, wie die ersten Bilder wenige Augenblicke nach der erfolgreichen Landung des Raumfahrzeugs auf dem Mars eintreffen. (Quelle: dpa/Bill Ingalls/NASA/AP)Erfolgreiche Landung: Mitglieder des Perseverance-Rover-Teams in der Missionskontrolle zu, wie die ersten Bilder wenige Augenblicke nach der erfolgreichen Landung des Raumfahrzeugs auf dem Mars eintreffen. (Quelle: Bill Ingalls/NASA/AP/dpa)

1.000 Kilo schwerer Roboter an Bord

"Perseverance" (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar, das sind umgerechnet etwa 2,2 Milliarden Euro, war rund acht Jahre lang entworfen und gebaut worden und soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen, sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

Der Mars-Rover "Perseverance": Er hat nicht nur einen Mini-Hubschrauber, sondern unter anderem auch eine Wetterstation, Mikrofone und einen Roboterarm mit an Bord.Der Mars-Rover "Perseverance": Er hat nicht nur einen Mini-Hubschrauber, sondern unter anderem auch eine Wetterstation, Mikrofone und einen Roboterarm mit an Bord. 

Erstmals Hubschrauber auf dem Mars

An Bord hat der rund 1.000 Kilogramm schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens unter anderem 7 wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras, einen Laser – und zahlreiche Nasa-Premieren: Erstmals werden mit "Perseverance" Mikrofone auf den Mars geschickt, erstmals ein kleiner Hubschrauber und erstmals sollen in einer gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrt Agentur Esa entwickelten Mission Proben vom Mars zurück zur Erde gebracht werden.

Der Hubschrauber "Ingenuity" ähnelt eigentlich eher einer Drohne. Die Nasa-Ingenieure mussten den Mini-Helikopter so leicht wie möglich bauen, damit er in der extrem dünnen Mars-Atmosphäre abheben kann. Er wiegt gerade einmal 1,8 Kilogramm und besteht aus vier Füßen, einem Flugkörper und zwei Propellern. Die Propeller drehen sich 2.400 Mal pro Minute und damit etwa fünf Mal schneller als bei einem normalen Hubschrauber.

Der Mars-Rover "Perseverance" mit dem ultraleichten Hubschrauber "Ingenuity": "Ingenuity" soll bis zu fünf Flüge über der Mars-Oberfläche absolvieren.Der Mars-Rover "Perseverance" mit dem ultraleichten Hubschrauber "Ingenuity": "Ingenuity" soll bis zu fünf Flüge über der Mars-Oberfläche absolvieren.

"Ingenuity" ist mit vier Solarpaneelen ausgestattet, um seine Batterien wieder aufladen zu können. Ein großer Teil der Energie wird benötigt, um das Fluggerät nach Nachttemperaturen von minus 90 Grad wieder aufzuwärmen. Während seiner Flüge kann "Ingenuity" Fotos und Videos vom Mars machen. Auf der Reise zum Roten Planeten wurde der Hubschrauber im Bauch des Mars-Rovers "Perseverance" transportiert.

"Ingenuity" soll bis zu fünf Flüge über der Mars-Oberfläche absolvieren. Das Fluggerät kann bis zu fünf Meter aufsteigen und bis zu 300 Meter weit fliegen. Beim ersten Test soll aber eine deutlich kürzere Strecke zurückgelegt werden.


"Perseverance" ist bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringt – zuletzt 2012 "Curiosity". Insgesamt waren bislang allerdings nur weniger als die Hälfte aller weltweit gestarteten Mars-Missionen erfolgreich.

In der vergangenen Woche waren kurz hintereinander Raumsonden erst aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und dann aus China erfolgreich in die Umlaufbahn des Planeten eingeschwenkt. "Al-Amal", die Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate, soll nicht landen, das Aufsetzen des chinesischen Raumschiffs "Tianwen 1" ist in zwei bis drei Monaten geplant. 

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