Filmpreise des US-Schauspielerverbands: Hollywoodstar Chadwick Boseman posthum als bester Darsteller geehrt - DER SPIEGEL
Das Votum der Screen Actors Guild gilt als Vorzeichen für die Oscar-Verleihung. »Black Panther«-Star Chadwick Boseman hat posthum einen Ehrenpreis erhalten. Und eine junge deutsche Schauspielerin ging leer aus.
Chadwick Boseman ist in den USA posthum mit einem wichtigen Filmpreis ausgezeichnet worden. Der amerikanische Schauspielerverband SAG (Screen Actors Guild) wählte Boseman, der im vergangenen August mit 43 Jahren an Darmkrebs gestorben war, bei einer virtuellen Show zum Gewinner in der Kategorie »Bester Darsteller« für seine Rolle in dem Drama »Ma Rainey's Black Bottom«.
Die Krebsdiagnose hatte er im Jahr 2016 erhalten. In der Öffentlichkeit sprach er nicht über seine Krankheit, stattdessen setzte er in Hollywood seine Arbeit an großen Filmprojekten fort.
Weltberühmt wurde er als schwarzer Superheld in der Comic-Verfilmung »Black Panther«. Der von den Marvel-Studios produzierte Science-Fiction-Actionfilm kam im Februar 2018 in die Kinos und wurde weltweit zum Riesenerfolg. Boseman wurde damit zum ersten schwarzen Superhelden in der Geschichte der Marvel-Studios.
Insgesamt vergab der SAG am späten Sonntagabend Preise in 13 Sparten.
Zur besten Nebendarstellerin kürte der Verband die südkoreanische Schauspielerin Youn Yuh-jung für ihren Auftritt in dem Film »Minari«. In dieser Sparte war auch die zwölfjährige Berlinerin Helena Zengel nominiert. Die Schülerin ist in dem Western »Neues aus der Welt« an der Seite von Tom Hanks zu sehen. Hanks spielt einen Nachrichtenboten im Jahr 1870, der auf die verwaiste Johanna (Zengel) trifft, die von einem indigenen Volk großgezogen wurde.
Unter der Regie von Paul Greengrass gab Zengel ihr englischsprachiges Debüt. Die Rolle brachte ihr in Hollywood viel Aufmerksamkeit ein. Der Jungstar hatte vor zwei Jahren mit dem deutschen Film »Systemsprenger« den ersten großen Erfolg. Mit ihrer Rolle in »Neues aus der Welt« war sie bereits bei der Vergabe der Golden Globes leer ausgegangen.
Zur besten Serien-Darstellerin wurde Anya Taylor-Joy gewählt. Sie erhielt die Auszeichnung für ihre Rolle in der Netflix-Show »Damengambit«. Darin spielt Taylor-Joy das Waisenmädchen Beth Harmon, das zu einem globalen Schach-Star heranwächst und zugleich mit Suchtproblemen kämpft.
Die Preise, die der renommierte Schauspielerverband in diesem Jahr zum 27. Mal vergab, gelten als Vorboten für die Oscar-Verleihung, die in diesem Jahr erst Ende April ansteht. Der Verband stellt zahlreiche Mitglieder der Oscar-Akademie. Zum Beispiel holten Joaquin Phoenix (»Joker«) und Renée Zellweger (»Judy«) im vergangenen Jahr die SAG-Trophäen als beste Hauptdarsteller – und gewannen kurze Zeit später auch bei den Oscars.
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