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Exoplanet Erde kann von 1.715 Sternen aus "gesehen" werden - MDR

Die Menschheit solle sich besser still verhalten, warnte einst der berühmte britische Physiker Stephen Hawking. Außerirdische könnten uns ansonsten als bedrohliche Konkurrenz betrachten. Doch still verhalten hat sich die Menschheit keineswegs. Im Gegenteil. Frei nach dem Hollywood-Motto "Sehen und gesehen werden" schickten die USA in den vergangenen Jahrzenten sogar mehrere Raumsonden mit Botschaften für Außerirdische auf den Weg durch das Universum. Doch den ganzen Aufwand hätten sie sich sparen können.

Freie Sicht für 1.715 nahe Sterne

Denn eine neue Studie von US-Wissenschaftlerinnen zeigt, dass die Erde in den letzten 5.000 Jahren von 1.715 Sternen im Umkreis von 300 Lichtjahren – was nach astronomischen Maßstäben nah ist – gesehen werden konnte. Nun macht ein Stern natürlich noch keinen Außerirdischen. Denn auf den selbstleuchtenden Himmelskörpern aus heißem Gas und Plasma kann bekanntermaßen kein Leben existieren.

Mindestens 29 bewohnbare Planeten

Aber die Astrophysikerinnen Lisa Kaltenegger vom Carl Sagan Institute der Cornell University und Jaqueline Faherty vom American Museum of Natural History kommen in ihrer im Fachjournal "Nature" veröffentlichten Studie auch zu dem Ergebnis, dass sich unter den Exoplaneten, die diese Sterne umkreisen, mindestens 29 potentiell bewohnbare Welten befinden. Von diesen aus könnten Außerirdische sowohl die Erde sehen, als auch die von uns Menschen erzeugten Radiowellen empfangen.

Leben auf der Erde ist für andere sichtbar

Die Arbeit von Kaltenegger und Faherty legt nahe, dass Belege für unser Leben auf der Erde von außerirdischen Zivilisationen entdeckt werden könnten. Vorausgesetzt, die Beobachter verfügen über astronomische Instrumente, die mit unseren vergleichbar oder sogar besser sind. Die Außerirdischen könnten sich dabei ähnlicher Methoden bedienen, wie sie die Astronomen auf der Erde nutzen. Eine Methode zum Aufspüren von fremden Welten besteht etwa darin, nach Anzeichen dafür zu suchen, dass die Exoplaneten den Orbit eines Sterns durchqueren. Die Erde könnte mit dieser Methode auch von anderen Exoplaneten aus entdeckt werden.

Veränderter Blickwinkel untersucht

Der Bereich, von dem aus nahegelegene Sterne "einen Blick" auf die Erde beim Transit durch die Sonne haben könnten, wurde bereits erforscht. Aber frühere Studien haben nicht berücksichtigt, dass sich die Aussichtspunkte im Laufe der Zeit ändern. Mit Hilfe der Gaia-Datenbank, die nahe astronomische Objekte im Umkreis von etwa 300 Lichtjahren von der Sonne enthält, untersuchten Kaltenegger und Faherty, wie sich dieser Blickwinkel im Laufe der Zeit verändert hat.

75 Sterne können unsere Radiowellen "empfangen"

Die Astrophysikerinnen stellten dabei fest, dass 1.715 Sterne in der richtigen Position sind, um die Erde seit der Entwicklung der frühen menschlichen Zivilisation vor etwa 5.000 Jahren "gesehen" zu haben. Außerdem würden weitere 319 Sterne in den nächsten 5.000 Jahren in eine solche Position gelangen. Darüber hinaus sind 75 Sterne mit einer Entfernung von unter 100 Lichtjahren nahe genug, dass in ihrem Bereich von Menschen gemachte Radiowellen empfangen werden können.

Sieben Sterne als Exoplaneten-Wirte bekannt

Sieben der Sterne, die in der Zone liegen, von der aus die Erde in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sichtbar ist, sind bekannte Wirte von Exoplaneten. Zum Beispiel wird das System Trappist-1 – Heimat von sieben erdgroßen Planeten – in 1.642 Jahren in diese Zone eintreten und dort für 2.371 Jahre bleiben. Sterne mit einem Aussichtspunkt, von dem aus sie die Erde beim Transit durch die Sonne sehen könnten, könnten vorrangige Ziele für die Suche nach potenziell bewohnbaren Planeten sein, folgern die beiden Studienautorinnen.

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