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Sieger des Bundeswettbewerbes - Obst & Garten

Das Obstparadies Geng in Staufen gehört zu den Gewinnern in der Kategorie landwirtschaftliche Einzelbetriebe. ©&nbspC.Geng

Bundesministerin Julia Klöckner hat die Preisträger des Bundeswettbewerbes Insektenschutz ausgezeichnet. Der Wettbewerb ist Teil des Aktionsprogramms Insektenschutz der Bundesregierung.

Der Schutz der Insekten und der Erhalt der Artenvielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen sind gefragt, bei der Umsetzung mitzuwirken. Und gerade die Landwirtschaft hat daran ein ureigenes Interesse: Sie ist massiv auf ein intaktes Insektenleben angewiesen – Vertragsnaturschutz und viele weitere Maßnahmen betreiben viele Landwirte daher bereits heute. Einige Insektenarten kommen in Deutschland zudem nur vor, weil Landschaften kultiviert werden.

Im Rahmen des „Aktionsprogramms Insektenschutz“ der Bundesregierung hatte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, daher den Bundeswettbewerbs „Land.Vielfalt.Leben.“ ins Leben gerufen. In einer digitalen Preisverleihung hat die Bundesministerin heute die sechs Gewinner ausgezeichnet – sie erhalten jeweils 5.000 Euro. Den Preis erhalten Betriebe und Kooperationen, die mit erfolgreichen und zukunftsweisenden Maßnahmen zum Insektenschutz beitragen.

Julia Klöckner: „Unsere Bauern sind Partner, wenn es um den Schutz und den Erhalt biologischer Vielfalt geht. Viele setzen sich seit Jahren für den Insektenschutz ein – mit vorbildlichen Aktivitäten. Dieses Engagement machen wir mit unserem Wettbewerb sichtbar und würdigen es. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern! Klar ist aber auch, dass es mit der Umsetzung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung und dem Insektenschutzgesetz noch mehr zu tun gibt. Diese Anstrengungen der Landwirte honorieren wir mit zusätzlich 65 Millionen Euro. Insgesamt stehen dann 250 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe für Insektenschutzleistungen zur Verfügung. Das ist ein starkes Paket, mit dem wir gezielt die nachhaltige Landwirtschaft unterstützen, die auch wettbewerbsfähig bleiben muss.“

Gewinner in der Kategorie landwirtschaftliche Einzelbetriebe

Frankenwaldhof – Ökolandbau Obersteben in Bad Steben, Bayern
Der Frankenwaldhof bewirtschaftet 250 Hektar Acker- und Grünland extensiv im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms. Der Betrieb baut alte Getreidesorten an und fördert Ackerwildkräuter. Auf dem Grünland entstehen artenreiche Wiesen, die nicht vor Juli gemäht werden. Darüber hinaus bleiben Streifen, die Insekten Lebensraum bieten. Im Rahmen des wiesenbrüder-Projekts erzeugt der Betrieb Saatgut aus gebietsheimischen Wildblumen, das Unternehmen und Kommunen zur Bepflanzung von Ausgleichsflächen nutzen können.

Obstparadies Geng in Staufen, Baden-Württemberg
Der Betrieb betreibt Obstanbau ohne Pflanzenschutzmittel. Durch vielfältige Maßnahmen wie Nisthilfen, Hecken und einen naturnahen Teich fördert der Betrieb die Insekten- und Vogelvielfalt. Dieser ganzheitliche Ansatz vereinbart Landwirtschaft und Insektenschutz. Obst und Obstprodukte vermarktet der Betrieb im Hofladen. In Führungen und einer geplanten Lernwerkstatt vermittelt der Betrieb sein Konzept an interessierte Landwirtinnen und Landwirte.

Warnke-Agrar-GmbH – Land für morgen in Tangerhütte, Sachsen-Anhalt
Die Warnke-Agrar-GmbH ist ein ökologisch zertifizierter Betrieb, der auf mehr als 1.200 Hektar eine ganzjährige extensive Mutterkuhhaltung und extensiven Ackerbau betreibt. Gearbeitet wird mit einer zehnjährigen Fruchtfolge, vielfältigen Zwischenfrüchten und Blühstreifen, die Nahrungsangebote für Insekten schaffen. Im Rahmen des Agroforst-Projekts pflanzt der Betrieb Hecken und Streuobstwiesen, um die Flächen vor Winderosion zu schützen und Insekten Rückzugsorte zu bieten. Ziel ist, ein stabiles Landnutzungssystem und eine sichere Lebensmittelerzeugung zu entwickeln.

Gewinner in der Kategorie „Kooperationen“

BiogasBlühfelder Rhön-Grabfeld, Bayern
In dem Projekt bauen Landwirtinnen und Landwirte auf 120 Hektar Blühpflanzen für die Biogaserzeugung an. Die mehrjährige Wildpflanzenmischung ist eine Alternative zu Mais. Sie besteht aus 30 Wild- und Kulturpflanzen und bietet Nahrungsquellen für Insekten. An der Kooperation beteiligen sich der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Bayerische Bauernverband. Die Koordination liegt bei Agrokraft GmbH.

Biotopverbund Leipzig, Sachsen
Der Biotopverbund ist eine Kooperation von Landwirtschaft, Industrie und Naturschutz zur Schaffung von Lebensraum für Insekten. Auf 250 Hektar Fläche setzen die Akteure Maßnahmen wie Blühflächen, Nistkästen, Heckenpflanzungen und Umweltbildung um. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf den landwirtschaftlichen Flächen wird mit der beteiligten Imkerei koordiniert. Beteiligt sind das Unternehmen Saat-Gut Plaußig, der NABU Leipzig, die BMW Group, der Zweckverband Partenaue, die Imkerei Beer und die Stadt Leipzig.

Blühpatenprojekt Damnatz, Niedersachsen
Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative von lokalen Landwirtschaftsbetrieben, der Gemeinde Damnatz und der Imkereigemeinschaft Damnatz, bei der Blühflächen auf Äckern durch Patenschaften finanziert werden. Es handelt sich um Blühmischungen mehrjähriger, gebietsheimischer Wildblumen. Seit 2019 konnten bereits mehr als 150 Blühpatenschaften und eine breite Beteiligung der Bevölkerung vor Ort erreicht werden.

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