Laut BVL steigt der Bleigehalt grundsätzlich mit dem Wildfleischanteil in Wurstwaren. Erzeugnisse mit Wildschwein seien tendenziell stärker belastet als solche mit Reh oder Hirsch. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) können erhöhte Bleikonzentrationen im menschlichen Körper die Blutbildung, innere Organe sowie das zentrale Nervensystem schädigen.
„Blei ist schon in geringen Mengen schädlich“, unterstrich auch der derzeitige Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV), Prof. Jan Backmann. Er empfahl Risikogruppen wie Kindern, Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter, kein Wild zu essen, das mit Bleimunition erlegt wurde. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Europaparlament, Martin Häusling, wertete die Ergebnisse der Wurstanalysen als Beleg für die Überfälligkeit der Umsetzung der EU-Vorgaben für den Verzicht auf bleifreie Munition.
Die Zahlen des Bundesamtes belegten, wie dringlich ein konsequentes Verbot sei. Häusling verwies auch auf die Schäden in der Natur. Jährlich verendeten mindestens eine Million Wasservögel, weil sie bleihaltige Munitionsreste bei der Nahrungssuche aufnähmen.
Mängel „vermeidbar“
Vor Hygienemängeln warnte das BVL im Zusammenhang mit vorgeschnittenem Obst sowie Obstsalaten „to go“. Für den Bundesweiten Überwachungsplan (BÜp) wurden laut der Behörde in 1.135 Betrieben bei 1.172 Produktüberprüfungen die hygienische Herstellung, Lagerung und Abgabe von selbst aufgeschnittenem Obst und Obstsalat überprüft. Dabei wurden den offiziellen Angaben zufolge bei 25,2 % der überprüften Produkte Abweichungen festgestellt.
Häufige Gründe seien Mängel bei den vorgeschriebenen Eigenkontrolluntersuchungen der Anbieter gewesen. Auch bei Herstellung und Lagerung seien Fehler aufgedeckt worden. Laut BVL-Präsident Friedel Cramer sind diese Mängel „definitiv vermeidbar“. Durch die Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen könne das Risiko einer mikrobiellen Verunreinigung deutlich reduziert werden.
Sportlernahrung mit gesundheitsgefährdenden Stoffen
Gesundheitliche Risiken für die Verbraucher hat das Bundesamt auch bei sogenannter Sportlernahrung ausgemacht. Im Rahmen des BÜp wurden 87 „Pre-Workout-Booster“ untersucht; laut BVL helfen diese angeblich dabei, die Ausdauer zu steigern, das Muskelgewebe zu vermehren und die Muskelermüdung zu verzögern.
Von den untersuchten Proben enthielten den Behördenangaben zufolge 44,8 % potentiell gesundheitsgefährdende Stoffe, 21,8 % sogar gleich mehrere davon. Am häufigsten nachgewiesen wurden gemäß den Untersuchungsergebnissen die Substanzen Dimethylaminoethanol (DMAE) und Synephrin. DMAE kann laut BVL Muskelverspannungen und ‑zuckungen sowie Schlaflosigkeit und Magenschäden verursachen. Synephrin werde häufig in Kombination mit Koffein angeboten und könne zu schweren Herzschäden führen.
AgE
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