Es dürfte so etwas wie eine „späte Genugtuung“ für den Heessener Grünen-Politiker Friedrich Moor sein, dass sein bereits 2014 gestellter und abgelehnter Antrag eines „Essbaren Stadtbezirks“ mit siebenjähriger Verspätung nun doch noch aufgegriffen wird.
Heessen - Und zwar stadtweit und ausgerechnet aufgrund eines Antrags der SPD-Ratsfraktion vom März 2021. Nachdem der Antrag angenommen worden war, stellt die Verwaltung nun zur Ratssitzung am 14. Dezember in einer Mitteilungsvorlage Details zur Umsetzung vor – und auch darüber dürfte sich Moor gefreut haben.
Schade ist nur, dass die Hammer Grünen unter ihrem Ratsfraktionsgeschäftsführer dieses Thema nicht aufgegriffen haben, sondern die SPD an einigen Stellen mittlerweile die Hammer Grünen überholt.
Moor griff das Thema als Vorsitzender der Heessener Bezirksfraktion von Grünen/ Bündnis 90 im Rahmen der Reden zum Haushaltsplan auf der Sitzung der Bezirksvertreter auf – und konnte sich einen Seitenhieb auf seine Hammer Parteifreunde nicht verkneifen: „Die Vorlage beweist, dass nun endlich grüne Ideen aus Heessen stadtweit aufgenommen werden. Schade ist nur, dass die Hammer Grünen unter ihrem Ratsfraktionsgeschäftsführer dieses Thema nicht aufgegriffen haben, sondern die SPD an einigen Stellen mittlerweile die Hammer Grünen überholt.“ Zur Information: Ratsfraktionsgeschäftsführer ist Karsten Weymann.
Drei Flächen für Obstbäume
Gefreut haben dürfte Friedrich Moor, dass Heessen gleich dreimal beim Modellvorhaben vertreten ist: Im „Bürgerpark Kappenbusch“ gibt es laut Verwaltung einen Teilbereich, der für die Anpflanzung von Obstgehölzen geeignet ist. Wenn Gespräche mit den Grundstückseigentümern positiv verlaufen, könnte dort ebenso eine Streuobstwiese entstehen wie auf der Grünfläche zwischen Brokhof und Sachsenhalle. Dieser Bereich soll ohnehin Teil des neu zu schaffenden „Stadtparks Heessen Zentrum“ werden. Und drittens sollen Obstbäume im Grünzug am Sachsenring angepflanzt werde; hierfür stehen bereits 20.000 Euro im Haushaltsplan, die sich Heessen allerdings mit dem Stadtteilpark Schulz Pelkum und dem zum Bezirk Hamm-Mitte gehörenden Titaniapark teilen muss. Alle drei zuletzt genannten Flächen können laut Verwaltung sukzessive erweitert werden.
Das Konzept „Essbare Stadt“ stammt aus Großbritannien und ist mit der Stadt Andernach als Vorreiter seit gut zehn Jahren auch in Deutschland angekommen. Auf den Flächen heißt es ausdrücklich: „Pflücken erlaubt“ statt „Betreten verboten“. Jeder Bürger darf sich kostenfrei an den dort wachsenden Früchten bedienen. Laut Verwaltung könnte man mit einer Plakette an Obstbäumen darauf hinweisen, beispielsweise mit einem Text wie „Nimm mich – mein Obst gehört allen“.
Gute Erfahrung am Feidik-Forum
Gute Erfahrungen habe man bereits mit dem interkulturellen Gemeinschaftsgarten am Feidik-Forum und den Urban-Gardening-Standorten im Erlebensraum Lippeaue (Kornmersch) gemacht. Diese Standorte sind aber „nicht öffentlich“: An Obst und Gemüse dürfen sich nur die Mitwirkenden des jeweiligen Projekts bedienen. Dahinter steckt auch der Gedanke des Klimaschutzes (zum Beispiel CO2 -Absorbtion, Sauerstoffproduktion) und das Waldentwicklungskonzept. Die Stadt will eine eigene Internetseite zum Thema entwickeln.
Infos: www.mundraub.org
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