Sie gehören zwar unumstritten zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung dazu. Bei der Frage nach dem Waschen scheiden sich allerdings die Geister. Musst du dein Obst und Gemüse wirklich waschen oder gehen dadurch vielleicht wichtige Nährstoffe verloren? Wir klären dich auf.
In fast allen konventionellen Landwirtschaften werden Pestizide verwendet, um große Ertragseinbußen zu verhindern. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind derzeit circa 650 Pflanzenschutzmittel zugelassen, die selbst bei sachgerechter Anwendung Rückstände auf dem Erntegut hinterlassen können.
Hinzu kommt, dass die Lebensmittel durch den Transport und die Lagerung im Supermarkt oder Discounter in Kontakt mit Keimen, Schimmelsporen und anderen Bakterien kommen können, die Verbraucher unbemerkt mitessen.
Obst und Gemüse unbedingt immer waschen
Die Verbraucherzentrale rät deshalb, Obst und Gemüse vor dem Verzehr immer gründlich abzuwaschen und mit einem Küchenhandtuch oder -Papier zu trocknen.
Das Abwaschen mit heißem Wasser wirkt sich dabei nicht auf die Pestizidbelastung aus, wie eine Untersuchung der Hochschule Albstadt-Sigmaringen zeigt. Am besten eignet sich einfach nur kaltes Wasser.
Sind Sie sich trotzdem unsicher, ob die ungewollten Stoffe nur mit Wasser entfernt werden, können Sie auch zu einem Spezialreiniger für Obst und Gemüse greifen.
Müssen Bioprodukte gewaschen werden?
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Bio-Obst und -Gemüse sollten vor dem Verzehr ebenfalls unter fließendem Wasser gewaschen werden. Zwar dürfen in der Bio-Landwirtschaft keine Pestizide verwendet werden, allerdings können sich Schmutz und Keime durch den Transport und die Lagerung im Supermarkt gleichfalls auf der Oberfläche ansammeln.
Anleitung: Obst und Gemüse richtig waschen
Je nach Sorte, sollten Sie auf Besonderheiten achten, damit alle guten Nährstoffe erhalten bleiben und sich auch der Geschmack nicht verändert. Beliebte Fehler schleichen sich beispielsweise ein bei:
Beeren: Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren sollten grundsätzlich nicht unter einem harten Wasserstrahl abgewaschen werden. Dadurch kann die Haut kaputtgehen, wodurch sich der Geschmack verwässert.
Geben Sie die Beeren vor dem Waschen in ein feinmaschiges Küchensieb und legen dieses in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Lassen Sie die Früchte circa 60 Sekunden im Wasser, nehmen sie dann heraus und lassen Sie sie anschließend auf Küchenpapier oder einem Tuch trocknen.
Salat: Zerkleinern Sie Blattgemüse und Salate nur sehr grob und schneiden harte äußere Blätter, Faulstellen und den Strunk weg. Waschen Sie die Blätter nun in einer Schüssel mit kaltem Wasser und meiden Sie, das Gemüse unter fließendem Wasser zu reinigen. Dadurch können Sie die enthaltene Vitamine und Nährstoffe erhalten. Dasselbe gilt übrigens auch für frische Kräuter.
Pilze: Champignons, Pfifferlinge und Co. sollten grundsätzlich nicht gewaschen werden, da dadurch mitunter Aromastoffe verloren gehen. Anstelle dessen sollten Sie Pilze nur mit einer speziellen Pilzbürste säubern.
Vor dem Schälen trotzdem waschen
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Auch, wenn viele es meinen: Schälen ist oft eine schlechte Idee. Denn direkt unter der Haut befinden sich bei Obst und Gemüse die meisten Nährstoffe. So enthält die Schale eines Apfels sowie das Fruchtfleisch direkt darunter bis zu 70 Prozent der Vitamine.
Am besten sollten Sie die Lebensmittel waschen und dann direkt mit Schale essen. Aber Achtung: Waschen Sie die Früchte und Co. nicht zu lange im Voraus und lagern sie so ein. Ansonsten wird Ihr Kühlschrank zu feucht und stört die natürliche Schutzschicht von Früchten und Gemüse.
Außerdem empfiehlt es sich, Obst und Gemüse, bei denen man die Schale nicht mitisst, z.B. Kartoffeln, Kiwis oder Melonen, trotzdem vorab zu waschen. Denn beim Schälen berühren Sie erst die dreckige Schale und dann das Fruchtfleisch und verteilen dadurch Keime und Bakterien ebenfalls.
Dieser Artikel erschien zuerst auf chip.de.
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