Der Hype im Vorfeld war erheblich gewesen. Nun hat der US-Sender CBS das Gespräch von Moderatorin Oprah Winfrey mit Prinz Harry und Herzogin Meghan ausgestrahlt. Und tatsächlich verriet das Paar einige bemerkenswerte Details aus ihrer Zeit im britischen Königshaus – und über ihre Entscheidung, die royalen Pflichten aufzugeben.
Meghan sieht sich demnach als Opfer von »Rufmord«. Ein Vorfall mit ihrer Schwägerin Kate sei komplett falsch dargestellt worden und jeder im Königshaus habe dies gewusst. Dies sei für sie »der Beginn eines wahren Rufmordes« gewesen und ein »Wendepunkt« in ihrer Beziehung zur königlichen Familie.
Die Herzogin von Sussex bezog sich auf einen Vorfall vor ihrer Hochzeit mit Harry im Mai 2018, bei dem sie angeblich ihre Schwägerin zum Weinen gebracht habe und über den in der Boulevardpresse ausführlich berichtet wurde. »Das Gegenteil war wahr«, sagte Meghan in dem Interview. »Jeder in der Institution wusste das.« In Wahrheit habe sich Kate »über etwas aufgeregt«, es dann aber eingesehen und sich dafür entschuldigt.
Ferner schilderte Meghan, deren Mutter Afroamerikanerin ist, dass sich die britische Königsfamilie vor der Geburt ihres ersten Sohns Archie Sorgen über dessen Hautfarbe gemacht habe. So habe sie während der Schwangerschaft Gespräche darüber führen müssen, wie dunkel seine Haut wohl sein würde. Deswegen habe man ihm, wie aus Gesprächen von Harry mit der »Familie« hervorging, auch nicht den Prinzentitel verleihen wollen. Wer konkret diese rassistischen Bedenken aufgebracht habe, verriet die frühere Schauspielerin aber nicht.
Keine direkten persönlichen Angriffe auf den Rest der Royals
Das Leben im Dunstkreis des Palastes sei so belastend gewesen, dass Meghan nach eigenen Angaben Selbstmordgedanken gehegt habe. »Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein«, erklärte sie auf CBS. Zu dieser Zeit habe sie auch Angst gehabt, allein zu sein, weil sie sich etwas hätte antun können. Sie habe sich an ihren Mann, Prinz Harry, und an den Palast gewandt, damit dieser ihr helfe. Vonseiten des Palastes sei allerdings kein Hilfsangebot gekommen.
Entgegen Spekulationen in der britischen Presse verzichtete Meghan aber auf persönliche Angriffe gegen die Königsfamilie. Die Queen habe sie immer gut behandelt, erzählte die Herzogin. Auch ihre Schwägerin Kate sei eine »gute Person«.
Harry wiederum erklärte, ihn hätten Sorgen geplagt, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Dies dürfte als Anspielung auf seine Mutter, Prinzessin Diana, gemeint gewesen sein. Auch diese hatte sich im Königshaus nicht wohlgefühlt – und wurde von der britischen Boulevardpresse hart angegangen. Sie starb 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi.
Frustriert vom Verhalten des eigenen Vaters
Die ständigen Sperrfeuer des Palastes hätten ihn verzweifeln lassen, niemand habe dem Paar trotz seiner Schwierigkeiten innerhalb der Königsfamilie helfen können, so Harry weiter. Das sei der Punkt gewesen, an dem sich das Paar dazu entschieden habe, Großbritannien zu verlassen.
Die eigene Großmutter, König Elizabeth, habe er dabei keineswegs überrumpelt. Dafür sei sein Respekt für die Monarchin ohnehin zu groß. Vater Charles allerdings habe aufgehört, Harrys Telefonanrufe entgegenzunehmen. Dies habe ihn sehr enttäuscht. Zudem erhalte er von der Familie keinerlei finanzielle Unterstützung mehr.
Die 39-Jährige und Harry (36) hatten ihre royalen Pflichten vor rund einem Jahr aufgegeben und waren mit Sohn Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, in Meghans Heimat USA gezogen. Mittlerweile erwartet das Paar ein zweites Kind – es wird ein Mädchen, wie die beiden in dem Interview berichteten. »Einen Jungen zu haben und ein Mädchen, was kann man mehr wollen?«, sagte Harry. Die beiden wollten es aber bei zwei Kindern belassen, sagten sie. Sie erwarteten das Baby im Sommer.
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