Meistens haben sie jedoch eines gemeinsam: Sie schmecken oft wässrig. Für Christine Schaschke aus Wehdem schon seit einigen Jahren Grund genug, Tomaten selber zu ziehen und im eigenen Garten anzubauen.
Inzwischen hat sie 38 verschiedene Tomatensorten und mehr als 1000 Pflanzen im Garten und Gewächshaus stehen – alle selbst gezogen aus getrockneten Samen reifer Tomaten. Bei ihr kann man die Jungpflanzen auch kaufen. „Aber ich benötige selber auch viele Tomaten. Manche werden eingeweckt oder getrocknet. Ich mache aber auch verschiedene Tomatensoßen und Ketchups daraus“, erklärt Schaschke.
Geplant sei alles etwas anders gewesen, als sie vor neun Jahren mit ihrem Mann aus dem Ruhrgebiet nach Wehdem zog. Dann aber wurde ihr Mann schwer krank und erlag im zurückliegenden Jahr seinem Krebsleiden. „Für mich war klar, dass ich hierbleibe“, sagt die 51-Jährige, die sich in Wehdem sehr wohl fühlt.
Aber das Grundstück in der Flötsheider Straße mit seinen etwa 4000 Quadratmetern ist riesig und so kam Christine Schaschke auf die Idee der Selbstversorgung – ein Trend, der immer mehr auf Interesses stöß t. Im Garten findet sich nun alles, was sie zum Leben benötigt. Von A wie Aubergine bis Z wie Zitrone kann sie alle möglichen Sorten an Obst und Gemüse ernten. Jedes für sich wird konserviert und ist ausreichend für ihre Versorgung bis zur nächsten Ernte.
„Ich nehme die Dinge gern selbst in die Hand“, sagt die ehemalige Groß- und Einzelhandelskauffrau, die sich selbst als Lebenskünstlerin sieht. „Ich finde es sehr schade, dass Arbeiten wie Einkochen, das früher in jedem Haushalt selbstverständlich war, einfach in Vergessenheit geraten sind“, sagt sie. Dabei trage doch jeder eine Eigenverantwortung für sein Leben. Dazu gehöre auch bewusste Ernährung.
Noch in diesem Jahr will sie darum Kurse anbieten unter dem Motto „Vom Samenkorn ins Weckglas“. Die große Küche wird derzeit schon entsprechend hergerichtet, damit mehrere Personen gleichzeitig auch in der Praxis gut unterrichtet werden können.
„Ich ziehe inzwischen alle möglichen heimischen Gemüse selbst heran“, erzählt sie. Aber es gebe auch exotisches Obst und Gemüse wie Spaghettibohnen, mexikanische Minigurken, die „Indianer-Banane“ Papau oder das chinesische Kraut der Unsterblichkeit Jiaogulan, von dem es heißt, dass Menschen nach dem Genuss 100 Jahre alt würden.
Gedüngt wird bei Christine Schaschke mit Kompost und alle Beete sind gemulcht. Ihr Gewächshaus heizt sie bei kühlen Temperaturen mit Kerzenresten, die sie geschenkt bekommt und neu einschmilzt oder mit Grablichtern. „Das ist kostengünstig und ich verbrauche keinen Strom“, weiß sie.
Wer Lust bekommen hat, sich über heimische oder außergewöhnliche Pflanzen wie „kleiner roter Rüpel“, „gelbe Christel“ (beides Tomatensorten), Zitronengurke, Gleisdorf Ölkürbis, Artischocken, Chili, Erdkirsche, Brunnenkresse oder essbare Chrysanthemen zu informieren oder zu Hause einzupflanzen, kann sich unter Telefon 0176-76491402 bei Christine Schaschke melden.
„Ich habe auf diese Weise schon viele nette Menschen kennengelernt“, freut sich die Hobbygärtnerin über Interessierte. Das sei stets sehr kommunikativ. Erfahrungsaustausch, Fachsimpelei und Tipps, wo was am besten wächst , inklusive.
Artikel von & Weiterlesen ( Vom Samenkorn bis ins Weckglas - Westfalen-Blatt )https://ift.tt/2QPYrZW
Obst
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Vom Samenkorn bis ins Weckglas - Westfalen-Blatt"
Post a Comment