- Bananen raus, Blumenkohl rein. Aber wie ist es mit den Tomaten? Was in den Kühlschrank darf und was nicht – das scheint eine Wissenschaft für sich zu sein.
- Ernährungsberaterin Jana Fischer erklärt, warum Obst und Gemüse überhaupt altern und was bei diesem Reifeprozess passiert.
- Außerdem hat die Expertin Tipps, wie Obst und Gemüse richtig aufbewahrt werden, damit sie möglichst frisch bleiben.
Hamburg. Die Radieschen verschrumpeln im Kühlfach, die Aprikosen schimmeln in der Obstschale und die Kartoffeln keimen vor sich hin … Da hilft nur: Sofort verspeisen! Oder? „Auch das richtige Lagern kann die Lebensmittel vor der Biotonne retten“, sagt Jana Fischer, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Hamburg.
Obst und Gemüse altern
„Als Erstes muss man verstehen, warum Obst und Gemüse überhaupt altern“, sagt die Lebensmittelexpertin. „Wenn der Apfel gepflückt ist, steht die Entwicklung nicht still. Obst und Gemüse sind also auch nach der Ernte lebende Produkte, die einen Stoffwechsel haben“, erklärt Fischer.
„Wenn dieser Prozess sehr schnell verläuft, werden auch die Inhaltsstoffe schnell abgebaut – wie zum Beispiel bei Pfirsichen oder bei Brokkoli. Für die Lagerung sind diese Kandidaten deshalb nicht geeignet.“ Anders bei Kartoffeln und Äpfeln: „Hier geht der Stoffwechsel relativ langsam“, sagt die Lebensmittelexpertin. „Sie können deshalb auch länger gelagert werden.“
Reifegas beschleunigt Stoffwechsel
Unterschieden wird zwischen klimakterischen und nicht klimakterischen Früchten. Verbraucherschützerin Fischer erklärt: „Klimakterische Früchte wie Pfirsiche oder Bananen reifen nach der Ernte nach. Das heißt: Ihre gespeicherte Stärke wird weiter in Fruchtzucker umgewandelt.“ Im Gegensatz dazu verhalten sich nicht klimakterischen Früchte wie Gurken und Paprika, Beeren und Zitrusfrüchte. „Sie werden deshalb reif geerntet – halten sich dadurch aber auch nicht sehr lange.“
Was bedeutet das für die Lagerung? „Klimakterische Früchte produzieren besonders viel Ethylen“, erklärt Lebensmittelexpertin Fischer. „Dieses Gas beschleunigt den Stoffwechsel – lässt aber auch das Obst und Gemüse, das in der Nähe liegt, schneller reifen.“ Besonders empfindlich reagieren darauf Äpfel, Auberginen, Brokkoli oder Möhren.
Kälte verlangsamt Reifeprozess
Der Kühlschrank kann dann hilfreich sein. Fischer: „Denn Kälte verlangsamt die Produktion von Ethylen, den Stoffwechsel insgesamt – und damit auch den Reife- beziehungsweise Alterungsprozess.“ Aber nicht jedes Obst und jedes Gemüse verträgt niedrige Temperaturen, manches verliert an Geschmack.
Was also soll, was darf nicht in den Kühlschrank? Verbraucherschützerin Fischer kennt eine Faustregel: „Exoten lieben es warm, heimisches mag es kühl.“
So lagern Sie Obst und Gemüse richtig
Nicht in den Kühlschrank
Obst: Ananas, Avocados, Bananen, Mangos, Papayas, Granatapfel, Zitrusfrüchte
Gemüse: Auberginen, Gurken, Zucchini, Grüne Bohnen, Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Kürbis
In den Kühlschrank
Obst: Äpfel, Birnen, Kiwis, Nektarinen, Pflaumen, Pfirsiche, Tafeltrauben, Aprikosen, Erdbeeren, Feigen, Kirschen
Gemüse: Kohlrabi, Lauch, Artischocken, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Karotten, Radieschen, Salat, Spinat, Spargel
Generell gilt: Ist Obst angeschnitten, bietet es viel Angriffsfläche für Keime. Daher ist es im Kühlschrank gut aufgehoben – denn die Kälte verlangsamt das Keimwachstum.
Und ein Tipp zum Schluss: Für Kartoffeln und Zwiebeln, die es kühl und vor allem dunkel mögen, eignet sich der Keller.
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