Das auf dem Papier einheitliche EU-Covid-Zertifikat macht in der Praxis nicht nur Freude. Es beginnt vielfach schon damit, dass die Apotheke oder das Testzentrum des Vertrauens noch immer nicht in der Lage ist, systemkonforme Zertifikate zu erteilen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Gehen wir davon aus, dass es euch gelungen ist, ein konformes Digital-Zertifikat in eurer Corona-Warn-App einzutragen. Jetzt wollt ihr damit verreisen. Das Problem: Je nach Reiseland gelten unterschiedliche Regeln bei Test- und Impfzertifikaten.
Die neue Version 2.6 der Corona-Warn-App kann diese nun auf Gültigkeit überprüfen und dabei die Anforderungen eures Reiselandes berücksichtigen – jedenfalls, soweit es sich um ein EU-Land handelt. Wie die Betreiber Telekom und SAP in einem ausführlichen Blogbeitrag erläutern, berücksichtigt die App dafür „die geltenden Einreiseregeln des ausgewählten Reiselandes und gleicht sie mit verschiedenen Parametern des Zertifikats ab, wie Datum und Art des Tests, Testzentrum oder Datum einer Impfung“.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die EU-Länder ihre Voraussetzungen der App bekannt machen. Zum Start hätten das lediglich Deutschland, Spanien, die Niederlande, Irland, Luxemburg und Litauen getan. Weitere Länder sollen in der kommenden Woche folgen.
Die Überprüfung der Zertifikatsgültigkeit muss händisch erfolgen. Dabei soll die Prüfung auch für mitreisende Familienangehörige möglich sein. Die weitere Prüfung ist nach verwendetem Verkehrsmittel vorzunehmen. Dabei muss manuell der Zeitpunkt des Grenzübertritts oder des Abflugs eingegeben werden. Findet eine Zeitverschiebung statt, muss diese auf die eigene Ortszeit umgerechnet werden, damit die Prüfung ein richtiges Ergebnis zeitigen kann.
Zudem empfehlen die Betreiber der App, die Zertifikate frühestens 48 Stunden vor der Reise zu prüfen – weil sich die Regeln jederzeit ändern können.
Funktioniert die Prüfung, erhalten Nutzerinnen und Nutzer die Information, ob das Zertifikat gültig ist und den Einreiseregeln entspricht. Dabei sollen die unterschiedlichen Akzeptanzdauern der verschiedenen Länder und die Frage, ob das Testverfahren überhaupt akzeptiert wird, Berücksichtigung finden. Schlägt die automatische Überprüfung fehl, bleibt nur die manuelle Recherche per Web.
Im Statistikbereich der App können nun die Sieben-Tage-Inzidenzen für bis zu fünf Kreise oder kreisfreie Städte hinterlegt werden. Über eine neue Kachel auf der Startseite stehen Funktionen rund um Tests bereit. So kann etwa das nächstgelegene Testzentrum mit Anbindung an die Infrastruktur der Corona-Warn-App gesucht werden. Von der neuen Kachel aus besteht zudem Zugriff auf die eigenen Schnelltestprofile. Das App-Update ist ab sofort verfügbar und soll innerhalb von 48 Stunden an alle Nutzer verteilt sein.
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