Mit einer deutlich verringerten Provision wollte Google verhindern, dass Netflix das Play-Store-Abrechnungssystem umgeht.
Gegen Google wurde eine Klage eingereicht, in der vertrauliche Angaben des Unternehmens zu den Play-Store-Provisionen enthalten sind. Dadurch werden bisher nicht bekannte Hintergründe öffentlich, wie Google mit großen Unternehmen wie Netflix umgeht, wenn es um die Provisionen im Play Store geht. Die Klageschrift liegt The Verge vor, das darüber berichtet hat.
In der Klage werden interne Google-Dokumente zitiert, wonach das Unternehmen Netflix angeboten habe, einen "deutlich reduzierten" Anteil an den Play-Store-Einnahmen zu verlangen. Damit wollte Google verhindern, dass große Anbieter wie eben Netflix, aber auch Spotify das Play-Store-Abrechnungssystem umgehen.
Alle Anbieter von Appstores verlangen bei Abschluss von Abos standardmäßig einen Anteil von 30 Prozent der Abogebühren, sofern diese aus der App heraus gebucht wird. Ab dem zweiten Jahr eines Abos verringert sich dieser Anteil auf 15 Prozent, den Unternehmen an die Betreiber der Appstores abgeben müssen.
Provision im Play Store sei willkürlich festgelegt worden
In der Klageschrift heißt es, dass diese Umsatzbeteiligung von Google willkürlich festgelegt worden sei. Das Unternehmen habe intern ermittelt, dass ein Anteil von 6 Prozent genüge, um mit dem Play Store immer noch Gewinne einzunehmen.
Nach einem aktuellen Reuters-Bericht hat Google nach Unterlagen aus der Kartelluntersuchung gegen das Unternehmen im Jahr 2019 mit den Play-Store-Provisionen 11,2 Milliarden US-Dollar eingenommen. Das ergab einen Bruttogewinn von 8,5 Milliarden US-Dollar respektive einen Betriebsgewinn von 7 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Samsung als Smartphone-Marktführer hat 2019 mit dem Verkauf von Geräten nur 100 Millionen US-Dollar verdient.
Google hat Apple nur kopiert
Laut der eingereichten Klage gab es für Google nur einen Grund, die Play-Store-Provision auf 30 Prozent zu setzen: Apple zu kopieren, das exakt die gleiche Höhe an Provisionen im App Store verlangt.
In einer Stellungnahme von Google heißt es zu den aktuellen Vorwürfen laut The Verge: "Für alle Entwickler gelten die gleichen Richtlinien wie für alle anderen Entwickler, einschließlich der Zahlungsrichtlinien. Wir haben seit langem Programme, die Entwickler mit erweiterten Ressourcen und Investitionen unterstützen. Diese Programme sind ein Zeichen für einen gesunden Wettbewerb zwischen Betriebssystemen und Appstores und kommen den Entwicklern zugute."
https://ift.tt/3gMzIzt
Wissenschaft & Technik
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Sammelklage geplant: Google bot Netflix Rabatt auf Play-Store-Provision an - Golem.de - Golem.de"
Post a Comment