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Bei diesem Dattelner Bauern gibt es nur handverlesenes Obst - Dattelner Morgenpost

Vor neun Jahren ist Obstbauer Frank-Thomas Knigge in das Apfelgeschäft eingestiegen. Heute wird das saftig-leckere Obst auf dem Dattelner Wochenmarkt und im eigenen Hofladen angeboten.

Die Erdbeerernte in diesem Jahr hätte schlechter nicht laufen können, da sind sich die Obstbauern in der Region einig. „Wenn unterm Strich eine schwarze Null herauskommt, dann kann ich schon zufrieden sein“, sagt Landwirt Frank-Thomas Knigge, obwohl er zu Anfang der Erdbeer-Saison noch guter Dinge war. Doch die Wetter- und Klima-Kapriolen haben ihre Spuren auf den Feldern hinterlassen und für schlechtere Erträge als in den Vorjahren gesorgt. Jetzt setzt Knigge auf die Apfelernte.

Auf einem Hektar Land der Familie Engelkamp-Knigge gedeihen elf verschiedene Apfelsorten. „Die Durchmischung der Sorten ist wichtig, weil es sonst nicht mit der Bestäubung klappt“, erklärt der Obstbauer. „Das hängt mit den unterschiedlichen Blütezeiten zusammen. Daher werden immer unterschiedliche Sorten Reihe für Reihe nebeneinander gesetzt.“ In den ersten Augustwochen wurden bereits die ersten Äpfel auf dem Hof Engelkamp-Knigge geerntet. „Der Discovery ist ein Frühapfel“, erklärt Frank-Thomas Knigge. „Und der schmeckt auch schon richtig intensiv nach Apfel.“

Auf einem Hektar Land baut Frank-Thomas Knigge elf Apfelsorten an. © Sebastian Balint © Sebastian Balint

Es kommt auch aufs Bauchgefühl an

Aktuell wird der Delbar von den Bäumen an der Friedrich-Ebert-Straße gepflückt – natürlich von Hand. „Bei uns wird jeder einzelne Apfel mit der Hand gepflückt“, sagt der Obstbauer. „Nur so können wir die beste Qualität und auch die Lagerfähigkeit sicherstellen.“ Denn, so erklärt Knigge weiter, Äpfel mit Druckstellen können nicht eingelagert werden, da sie anfangen zu faulen und dann auch andere Äpfel in Mitleidenschaft ziehen.

Doch wie erkennt der Apfelbauer, wann die richtige Zeit für die Ernte gekommen ist? „Es gibt Faktoren, die dabei helfen, den Reifegrad richtig einzuschätzen“, erläutert Knigge. Darüber hinaus würden aber auch Erfahrung und das berühmt-berüchtigte Bauchgefühl eine Rolle spielen. Mittels eines Penetrometers werde die Festigkeit des Apfels geprüft.

Die Äpfel auf dem Hof Engelkamp-Knigge werden einzeln per Hand gepflückt, damit keine Druckstellen entstehen. © Sebastian Balint © Sebastian Balint

Im zweiten Schritt wird der Zuckergehalt mittels eines Refraktometers gemessen. Und drittens, „wird der Apfel horizontal aufgeschnitten und mit einer Jod-Lösung bestrichen“, erklärt der Landwirt den Prüfvorgang. Die Verfärbung des Apfels wird dann mit einer Farbschablone abgeglichen, die in zehn Stärkeabbau-Stufen eingeteilt ist. „Und dann kommt natürlich der Geschmackstest“, freut sich der Obstbauer, pflückt einen Apfel, wischt ihn kurz an seinem Hemd ab, um dann herzhaft hineinzubeißen.

Der Geschmackstest ist ein wichtiger Indikator bei der Überprüfung der Obstqualität. © Sebastian Balint © Sebastian Balint

Obstbauer versucht auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten

Gerne würde Frank-Thomas Knigge ganz auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln verzichten, doch ganz gelingt es ihm nicht. Zwar befinden sich auf dem Feld mehrere Sitzstangen für Greifvögel, die sich von dort aus auf Mäusejagd begeben. Doch bei so wechselhaften Wetterverhältnissen könne er leider nicht ganz darauf verzichten. Zum einen sei die Luftfeuchtigkeit zwar gut, „weil Feuchtigkeit immer gut für Pflanzen ist“, merkt Knigge augenzwinkernd an. Jedoch führe eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu Fäulnis. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln handle er nach dem Motto „So wenig wie möglich und nur so viel wie nötig“, sagt Knigge.

Die Einlagerung sei eigentlich kein Hexenwerk, erklärt Frank-Thomas Knigge. Am besten und längsten ließen sich Äpfel bei einer Temperatur von ein bis zwei Grad einlagern, erklärt er weiter. Dann seien Lagerzeiten von vier bis acht Monaten kein Problem. Über diesen Zeitraum seien auch keine großen Geschmacksverluste oder Veränderungen in der Konsistenz zu befürchten.

Die Äpfel, die auf der Plantage von Frank-Thomas Knigge geerntet werden, sind im Hofladen der Familie sowie mittwochs und samstags auf dem Dattelner Wochenmarkt erhältlich.

DER HOF ENGELKAMP-KNIGGE

  • Hofladen: Friedrich-Ebert-Straße 251
  • Telefon: 02363-384273
  • E-Mail: info@hof-engelkamp.de

Äpfel richtig ernten und lagern

Die wenigsten Menschen werden über die Testmöglichkeiten der Profis verfügen. Dennoch lässt sich der Reifegrad eines Apfels auch als Laie ganz gut feststellen. Etwa durch den Kipp-Test. Dabei wird der Apfel leicht angehoben und etwa um 90 Grad gedreht. Lässt er sich so ohne großen Widerstand vom Ast lösen, so ist er pflückreif.

Wenn Sie die Äpfel einlagern wollen, ist es wichtig, dass Sie die Äpfel einzeln vom Baum pflücken und vorsichtig in ein Behältnis legen, damit sie keine Druckstellen bekommen. Äpfel mit Druckstellen oder anderweitig beschädigter Schale eignen sich nicht zum Einlagern. Ein kühler, frostfreier Keller eignet sich gut für das Einlagern der Äpfel. Aber auch Garagen mit ähnlichen Bedingungen eignen sich.

Die Äpfel sollten trocken eingelagert werden, dürfen dazu aber nicht mit einem Tuch getrocknet werden, da sonst die natürliche Wachsschicht entfernt wird, die den Apfel vor Pilzbefall schützt. Wer nicht über einen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit verfügt (bei modernen Häusern ist das oft so) kann mit ein paar Schüsseln Wasser Abhilfe schaffen.

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