37 neue Emojis, darunter sieben neue Smileys, sollen die Art, wie wir über kleine Bildschirme kommunizieren, weiter diversifizieren. Inzwischen bestehen ganze Threads teils nur noch aus dem Austausch von Emojis. Da, wo sie an ihre Grenzen stoßen, werden gern Gifs aus Diensten wie Giphy oder Tenor verwendet.
Mit einer derart großen Zahl an Emojis wird natürlich der Bedarf nach noch mehr Emojis beständig größer. Denn wieso soll es einen schwangeren Mann geben, aber keinen grünen Troll? Keine Sorge, beides ist bei den neuen Emojis dabei.
Besonders die Themen Gender-Gerechtigkeit und Inklusion treiben seit einigen Jahren die Emojifizierung unseres Kommunikationsverhaltens an – und setzen die Ersteller der kleinen Piktogramme gleichzeitig unter Druck. Wer heutzutage ein kleines Bildchen entwirft, muss den Werte-Kanon der ganzen Welt dabei im Kopf behalten.
Bei den im nun aktuellen Unicode und Emoji 14 umgesetzten Symbolen scheint das weitgehend gelungen. Eine „Person mit Krone“ kann nun sowohl als Prinz, wie als Prinzessin durchgehen. Der „schwangere Mann“ und eine weitere „schwangere Person“ stellen klar, dass im Grunde heutzutage jeder geschlechtsunabhängig schwanger werden (oder zu viel gegessen haben) kann.
Andere Emojis spiegeln Elemente moderner Pop-Kultur wider, etwa die zu Herzen geformten Hände oder die gekreuzten Finger, die von K-Pop-Fans als Ausdruck ihres Supports verwendet werden (und letztlich bei genauem Hinsehen auch nichts anderes darstellen als ein Herz aus zwei Fingerkuppen).
Mit der neuen 14er Spezifikation kommt auch einer der zahlenmäßig häufigsten Bewohner des Internets zu seinem Recht: der Troll. Hier dürfen wir uns aber sicherlich fragen, warum der mit eindeutig männlichen Merkmalen dargestellt ist. Gibt es keine weiblichen oder non-binären Trolle? Wahrscheinlich etwas für Version 15.
Ob die Coronakrise dazu beigetragen hat, einen Smiley zu entwerfen, der in Gehorsam salutiert, und einen, der nur mit Mühe die Tränen zurückhalten kann, lässt sich zumindest offiziell nicht verifizieren. Gebrauchen können wir beides jedenfalls. Bei der Abstimmung zum World Emoji Day am 17. Juli 2021 hatte übrigens der Smiley mit dem schmelzenden Gesicht die meisten Stimmen auf sich vereinigen können. Der schwangere Mann sicherte sich Platz sechs.
Zu den ungewöhnlichen, nicht direkt ersichtlich notwendigen Emojis dürfte wohl das Vogelnest mit und ohne Eier, die Seerose, die Rutsche oder das Röntgenbild gehören. Die Koralle wiederum soll als Symbol für Diskussionen rund um den Klimawandel taugen.
Dass die neuen Emojis mitsamt Unicode 14 erst jetzt erscheinen, hat dann doch mit der Coronakrise zu tun. Die hatte das Unicode-Konsortium daran gehindert, schneller zu entscheiden. Ursprünglich hatte Unicode 14 schon im März offiziell freigegeben werden sollen.
Mit der Spezifikation sind die neuen Emoji noch lange nicht auf euren Geräten verfügbar. Dazu bedarf es der Umsetzung der Anbieter in ihren jeweiligen Diensten – also seitens Apple in iOS und seitens Google in Android, um nur mal die wichtigsten zu nennen. Apple könnte hier den Vorreiter geben und die neuen Emoji schon in das am 20. September erscheinende iOS 15 integrieren.
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