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Gegen Plastikmüll: Frankreich verbannt Plastikpackungen für viele Obst- und Gemüsesorten - ÖKO-TEST

Frankreich verbannt ab 2022 die Plastikverpackungen von rund 30 Obst- und Gemüsesorten. Eine entsprechende Regelung kündigten die zuständigen Ministerien am Montag an.

So werden Verbraucher Gurken, Kartoffeln, Karotten, Lauch, Zucchini, Auberginen und Blumenkohl im Gemüseregal nur noch ohne Plastikverpackung finden. Beim Obst sind etwa Äpfel, Birnen, Mandarinen und Orangen betroffen.

Ziel: Eine Milliarde Plastikverpackungen weniger

Mit dem Verbot will Frankreichs Regierung ihren Kampf gegen Plastikmüll beschleunigen. Geschätzt würden derzeit 37 Prozent des Gemüses und der Früchte in Frankreich verpackt verkauft, erklärten die Ministerien. Mit den neuen Regeln sollen demnach mehr als eine Milliarde Plastikverpackungen jährlich eingespart werden.

Bis sechs Monate nach Inkrafttreten des Verbots dürfen noch Restbestände von Obst und Gemüse mit Plastikverpackungen über die Ladentheke gehen. Das Verbot soll nach und nach auf immer mehr Produkte ausgeweitet werden.

Ab 2026 soll dann gar kein Obst und Gemüse mehr in Plastik verkauft werden dürfen.

Äpfel, einzeln in Plastik eingeschweißt. Ohnehin ein absurder Anblick, der in Frankreich bald der Vergangenheit angehört.

Äpfel, einzeln in Plastik eingeschweißt. Ohnehin ein absurder Anblick, der in Frankreich bald der Vergangenheit angehört. (Foto: Shutterstock/Aleksey Boyko)

Plastikflut bei deutschem Obst und Gemüse 

Auch in deutschen Obst- und Gemüseregalen sind Plastikverpackungen noch immer an der Tagesordnung: Eine Studie im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zeigt, dass 60 Prozent des frischen Obsts und Gemüses in Deutschland verpackt angeboten wird.

Im Jahr 2019 lag die Menge des Verpackungsmülls von Obst und Gemüse bei gut 100.000 Tonnen. 66.000 Tonnen davon waren Plastikmüll, beim Rest handelte es sich um Papier- und Kartonverpackungen.

So können Sie Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse reduzieren

  • Kaufen Sie am besten auf dem Wochenmarkt, in Hofläden oder Bio-Märkten ein. Hier wird frisches Obst und Gemüse überwiegend unverpackt angeboten.
  • Nehmen Sie für den Einkauf Stoffbeutel oder wiederverwendbare Mehrweg-Netze mit, dann können Sie im Supermarkt getrost auf die dünnen Folienbeutelchen verzichten.
  • Discounter verkaufen Obst und Gemüse häufiger in Plastikverpackungen als Supermärkte, das hat eine Untersuchung der Verbraucherzentrale herausgefunden.
  • Kaufen Sie Kräuter frisch und unverpackt. Reste können Sie hacken und einfrieren – so umgehen Sie die kleinen Plastivpackungen von gefrorenen Kräutern.
  • Wer Bio-Produkte ohne Plastiverpackung kaufen möchte, wird in Bio-Supermärkten und bei Bio-Fachhändlern eher fündig als in der Bio-Ecke der Supermärkte.
  • Papier- und Papp-Verpackungen sind meistens besser als Kunststoffverpackungen.
  • Bei Obst- und Gemüsesorten, die einen Schutz benötigen, sollten Sie darauf achten, dass es sich nicht um mehrfach umwickelte Plastikverpackungen handelt. Diese sind besonders schädlich für die Umwelt.

Verpackungen sind manchmal sinnvoll

Plastikverpackungen bedeuten eine Menge Müll – in einigen Fällen können sie aber auch die Haltbarkeit verlängern: Empfindliche Sorten werden durch die Verpackung vor Druckstellen geschützt, bei Salatgurken beispielsweise wird durch die Verpackung die Verdunstung reduziert.

Um die die Müllberge zu reduzieren und Obst und Gemüse trotzdem länger frisch zu halten, testen derzeit große Lebensmittelhändler eine innovative Schutzschicht:

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