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VonTanja Banner
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Der Rover „Perseverance“ erkundet für die Nasa den Mars – und hat schon kurz nach seiner Ankunft eine entscheidende Frage geklärt.
Pasadena/Frankfurt – Der Nasa-Rover „Perseverance“ steht vor großen Aufgaben auf dem Mars. Unter anderem soll er auf dem roten Planeten nach Zeichen für früheres mikrobielles Leben suchen und die Geologie und das frühere Klima des Mars‘ erforschen. Eine wichtige Frage hat der Rover bereits mit den ersten Aufnahmen, die er zur Erde schickte, beantwortet, wie die Nasa nun mitteilt. Veröffentlicht wurden die Aufnahmen und eine begleitende Studie im Fachjournal Science.
„Das ist die Schlüssel-Beobachtung, die uns ein für alle Mal bestätigt, dass es einen See und ein Flussdelta am Jezero-Krater gab“, freut sich der Wissenschaftler Nicolas Mangold, der Hauptautor der Studie in einer Mitteilung der Nasa. Heute ist der Jezero-Krater, in dem „Perseverance“ im Februar 2021 gelandet ist, staubtrocken. Doch einst gab es dort Wasser, schließen Fachleute aus den Aufnahmen des Mars-Rovers. Der Jezero-Krater war demzufolge vor 3,7 Milliarden Jahren ein See, der von einem kleinen Fluss gespeist wurde.
Nasa-Rover enthüllt: Jezero-Krater auf dem Mars war einst ein See mit Fluss-Anschluss
Die Aufnahmen zeigen den Fachleuten außerdem, dass es an dem See zu heftigen Überschwemmungen gekommen sein muss. Diese Überflutungen hätten große Steine kilometerweit den Fluss entlang getragen und sie in dem See deponiert, wo sie heute noch liegen, so die Forschenden um Mangold in ihrer Studie.
Nasa-Rover „Perseverance“: Keine zufällige Enthüllung
Dass „Perseverance“ so kurz nach seiner Ankunft einen Volltreffer landet, ist kein Zufall. Die Landestelle im Jezero-Krater wurde von den Nasa-Fachleuten ausgewählt, weil man vermutet hatte, dass dort einst Wasser geflossen ist. Aufnahmen von Mars-Orbitern hatten im Vorfeld gezeigt, dass der Jezero-Krater aussieht wie ein ausgetrockneter See, der mit einem Flussdelta verbunden ist. „Ohne irgendwohin zu fahren hat der Rover eines der größten Rätsel gelöst“, freut sich deshalb auch der beteiligte Planetologe Benjamin Weiss. „Bis wir dort gelandet sind, war das immer eine Frage: War der Krater einst ein See?“
Mars-Fachleute gehen davon aus, dass der rote Planet einst Wasser an der Oberfläche hatte, vor etwa 3,5 Milliarden Jahren jedoch ausgetrocknet ist. Damals hat der Mars laut aktuellem Forschungsstand sein Magnetfeld verloren und verlor nach und nach seine Atmosphäre. Eine andere Theorie geht davon aus, dass der Mars zu klein war, um Wasser dauerhaft zu halten.
Nasa-Plan: Rover „Perseverance“ soll ehemaliges Fluss-Delta besuchen
Mittlerweile hat der Rover „Perseverance“ etwa 2,6 Kilometer im Jezero-Krater zurückgelegt und wenn alles nach Plan läuft, wird er sich die Felsen, die er aus der Ferne fotografiert hat, um das Rätsel um den See zu lösen, auch noch aus der Nähe ansehen können. Geplant ist, dass der Rover zu dem ehemaligen Fluss-Delta fahren wird, um dort Bodenproben zu nehmen. Fachleute glauben, dass Sedimente aus dem einstigen See Spuren von früherem Leben im Wasser enthalten könnten. Deshalb soll „Perseverance“ auch solche Proben einsammeln. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, nach Fossilien zu suchen“, erklärt Tanja Bosak vom MIT.
Die Bodenproben, die „Perseverance“ sammelt, wird der Rover auf der Mars-Oberfläche lagern, eine künftige Mission soll die Proben vom Mars zurück zur Erde bringen, wo sie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern direkt untersucht werden können. „Es wird einige Zeit dauern, um die Steine zu erhalten, in denen wir hoffentlich Spuren von Leben finden. Es ist ein Marathon mit großem Potential“, so Bosak weiter.
Nasa-Rover „Perseverance“: Bodenproben sollen vom Mars zur Erde schicken
Doch bis es soweit ist, ist die Forschung auf „Perseverance“ und den älteren Nasa-Rover „Curiosity“, der in einer anderen Region auf dem Mars forscht, angewiesen. „Ein besseres Verständnis des Jezero-Kraters ist ein Schlüssel, um die sich verändernde Hydrologie in der Gegend zu verstehen“, erklärt der „Perseverance“-Wissenschaftler Sanjeev Gupta in einer Nasa-Mitteilung. „Das könnte wertvolle Einblicke geben, warum der ganze Planet ausgetrocknet ist.“
Weiss hat noch eine andere Hoffnung: Möglicherweise könne man im Gestein die Zeit finden, in der der Krater „von einer erdähnlichen, bewohnbaren Umgebung zu dieser verwüsteten Ödnis übergegangen ist“, erklärt er. „Diese Geröllbetten können Aufzeichnungen dieses Übergangs sein. Das haben wir an anderen Orten auf dem Mars noch nicht gesehen.“ (Tanja Banner)
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