Viele Lebensmittel werden mithilfe moderner Methoden angebaut. Das kann sich auch auf den Vitamin- und Nährstoffgehalt auswirken.
München – Obst und Gemüse aus dem Gewächshaus, egal zu welcher Jahreszeit: Wer sich in der Frischwarenabteilung des Supermarktes umschaut, sieht meist eine breite Auswahl an gesunden Lebensmitteln. Dank industrieller Massenproduktion müssen wir im Supermarkt kaum auf ein Lebensmittel verzichten. Die meisten Obst- und Gemüsesorten können mittlerweile in industrieller Massenproduktion herausgezüchtet werden. Doch Nachrichten über gesundheitsbedenkliche Schadstoffe, fehlende Vitamine und weite Transportwege bereiten Verbrauchern zunehmend Sorgen. Viele glauben gerade frische Nahrungsmittel seien nicht mehr so nahrhaft wie früher.
Nährstoffe in Obst und Gemüse: Die Folgen moderner Landwirtschaft
Tatsächlich gibt es laut National Geographic immer mehr Beweise dafür, dass viele der heute angebauten Obst-, Gemüse- und Getreidesorten nicht mehr so viele Vitamine und Nährstoffe enthalten wie noch vor 70 Jahren. So belegen verschiedene wissenschaftliche Studien, dass viele Lebensmittel weniger Eiweiß, Kalzium, Phosphor, Eisen, Riboflavin und Vitamin C enthalten als solche, die vor Jahrzehnten auf den Tellern landeten.
Der Nährstoffmangel in vielen Nahrungsmittel sei zudem so drastisch, dass dies sogar die Gesundheit der Verbraucher gefährden könnte. „Der Nährstoffrückgang könnte dazu führen, dass unser Körper weniger Komponenten enthält, die er braucht, um sich gegen chronische Krankheiten zu wappnen“, erklärt David R. Montgomery, Professor für Geomorphologie an der University of Washington in Seattle, gegenüber dem National Geographic.
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Nährstoffe in Obst und Gemüse: Ursachen liegen in modernem Anbau
Nach Ansicht einiger Wissenschaftler liegt die Ursache für diesen Trend vor allem in den modernen landwirtschaftlichen Verfahren. Diese steigerten zwar die Ernteerträge, beeinträchtigten jedoch den Nährstoffgehalt im Boden. Regelmäßiges Bewässern, Düngen und Ernten können demnach die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden verringern. Steigt der Kohlendioxidgehalt im Rahmen des Klimawandels zudem weiter an, könnte auch dies den Nährstoffmenge in Obst, Gemüse und Getreide senken. Durch verschiedene Umwelt- und Klimaeinflüsse unterliegt der Vitamingehalt allerdings auch natürlichen Schwankungen.
Die gute Nachricht: Werden die Anbaumethoden mithilfe des heutigen Wissens angepasst, kann diesem Nährstoffrückgang leicht entgegengewirkt werden. So haben Lebensmittel, die in Betrieben mit regenerativen Anbaumethoden gezüchtet werden, einen höheren Nährwert als solche, die unter herkömmlichen Standards gepflanzt wurden. Verbraucher sollten sich darüber hinaus nicht davon abhalten lassen, frisches Obst und Gemüse zu essen. Es lohnt sich laut den Experten allerdings darauf zu achten, wie die Nahrungsmittel angebaut wurden.
Nährstoffe in Obst und Gemüse: Die Menge ist entscheidend
Sinnvoll ist es laut der Verbraucherzentrale zudem, beim Einkauf zu frischem Obst und Gemüse zu greifen statt auf verarbeitete Alternativen. Denn frisch geerntete Nahrungsmittel enthalten die meisten Vitamine und Mineralstoffe. Vermeintliche Vitaminbomben wieSmoothies aus dem Kühlregal oder vorgeschnittenes Obst sind dagegen nicht zwangsläufig auch gesund. So gehen bei der Verarbeitung, Lagerung und Verpackung in Plastik nicht nur wichtige Nährstoffe verloren. Auch für Bakterien und Keime bietet das vorgeschnittene Obst beispielsweise einen perfekten Nährboden.
Nur beim Verzehr unverarbeiteter Nahrungsmittel wird tatsächlich auch das gesamte Spektrum an lebensnotwendigen und bioaktiven Substanzen aufgenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt darüber hinaus täglich mindestens drei Portionen Gemüse (rund 400 Gramm) und zwei Portionen Obst (rund 250 Gramm) zu essen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.
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