Zur Erntezeit bleibt viel Obst auf der Strecke, weil es niemand erntet und verwertet. Dabei erlauben viele Obstbaumbesitzer ein Abernten durch Fremde.
(Lesezeit: 3 Minuten)Nun ist wieder Erntezeit bei Obstbäumen und viele Bäume werfen ihr wertvolles Obst ab. Zu schade, um es verrotten zu lassen, wenn Besitzer ihre Obstbäume nicht abernten. So fällt eine Menge Obst buchstäblich ab und kann nicht verwertet werden.
Besonders schade dabei ist, dass es viele gibt, die keine Streuobstbäume besitzen und die Früchte dennoch gerne einsammeln und verwerten würden. Da vor allem ältere Baumbesitzer oft nicht mehr in der Lage sind, die Früchte zu ernten oder wenn, dann meist auch nicht das gesamte anfallende Obst für sich selbst benötigen, wirbt Bernhard Reisch, Obstbauberater beim Landratsamt Enzkreis, für die Nutzung der Internetplattform www.enzkreis.streuobstwiesen-boerse.de.
„Viele Familien und auch Einzelpersonen würden sich sehr freuen, wenn sie Äpfel und Birnen zum Verzehr oder zur Herstellung von Saft ernten oder aufsammeln könnten“, weiß der Fachmann. „Ein Blick in die Streuobstwiesen-Börse im Internet zeigt jedoch aktuell, dass bei den Anzeigen die Nachfrage nach Obst das Angebot bei Weitem übersteigt“, stellt er bedauernd fest. Reisch appelliert daher an alle Obstbaumbesitzer, die ihre Bäume nicht abernten können oder einen Teil der Früchte abgeben möchten, bei der Streuobstwiesen-Börse ein kostenloses Angebot einzustellen oder mit Nachfragenden Kontakt aufzunehmen. Alle Nachfragendenden sind dort mit ihrem Obstwunsch und mit einer Telefon- oder Mailadresse aufgelistet. „Häufig handelt es sich um Familien, die sich in diesem Jahr angesichts der steigenden Preise für Lebensmittel sehr über die Chance freuen würden, unkompliziert an gesundes und leckeres Obst zu kommen“, so Reisch.
Gelbes Band für freies Abernten
Ein weiteres, sehr einfaches Zeichen ist ein gelbes Band, das um den Stamm eines Obstbaumes gebunden wird. Mit diesem Band gibt ein Obstbaumbesitzer eindeutig den Baum frei zum Abernten und das muss auch nicht gesondert gemeldet werden.
Zu beachten ist dabei, dass dies vor allem auf der Basis von Vertrauen stattfindet. Möchte jemand so einen markierten Baum abernten, sollte dies nur für den eigenen Gebrauch getan werden und dabei sollte nur so viel geerntet werden, wie selbst benötigt wird.
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