Kompakter und flotter: Das Razer Blade 14 soll die Stärken des Urmodells mit der Performance aktueller Hardware vereinen - mit Erfolg.
Um Superlative ist Razer selten verlegen: Das neue Blade wird vom Hersteller als schnellstes Gaming-Notebook seiner Klasse bezeichnet, zudem soll es der einzige 14-Zoll-Laptop mit einer Geforce RTX 3080 und einem 1440p-165-Hz-Display sein. Wir haben uns das Blade genauer angeschaut.
Auch wenn das allererste Blade (Pro) ein 17-Zöller war, richtig populär wurden die Notebooks mit dem Blade von 2013, einem 14-Zöller. Diese Bauweise behielt Razer viele Jahre bei und begann die Geräte auch in Europa zu veröffentlichen. 2018 wechselte der US-Hersteller auf eine 15,6-Zoll-Plattform für die Base/Advanced-Modelle.
Beim neuen Blade handelt es sich wieder um einen 14-Zoll-Laptop, weshalb Razer bei gleich drei Punkten völlig korrekt damit werben kann, dass das Gaming-Notebook einzigartig ist. Mit 320 x 220 x 16,8 mm bei 1,78 kg fällt das Blade 14 zwar kaum kompakter aus als das Blade 15 Advanced mit 355 x 235 x 17 mm bei 2,08 kg.
Der schnellste 14-Zöller
Ungeachtet dessen gibt es aber kein anderes Gerät, das so viel Performance in diesen Maßen unterbringt - das Zephyrus G14 (Test) von Asus kann etwa vor allem bei der Grafikleistung nicht mithalten. Die Verarbeitung des Blade 14 ist exzellent, die Basiseinheit lässt sich nur mit viel Kraft in der Tastaturmitte eindellen und der Deckel gibt sich vergleichsweise verwindungssteif - frühere Blades aus Metall machten das besser.
Anschlussseitig verbaut Razer zwei USB-A 3.2 Gen2, zwei USB-C 3.2 Gen2 (mit Displayport plus Power Delivery mit 100 Watt - kein Thunderbolt), einen HDMI-2.1-Ausgang für 4K120-Fernseher und eine 3,5-mm-Audio-Klinke. Der bei den 15-Zoll-Blade-Advanced vorhandene SD-Kartenleser hat beim 14-Zöller keinen Platz mehr gefunden.
Bei der Tastatur gibt es das bekannte Chiclet-Rubberdome-Modell mit RGB-Licht pro Taste, das per Synapse-Software auch mit Gast-Account konfigurierbar ist. Dort stellen wir auch ein, ob die F-Tasten weiterhin als Standard gesetzt sind oder eben nicht.
Wir mögen den kurzen und relativ harten Anschlag beim Tippen von Texten, zum Zocken finden wir ihn aber weniger gut. Das Precision-Glas-Clickpad ist dafür schön groß, leider fehlt aber eine Taste, um es bei Nutzung einer Maus flott zu deaktivieren.
Schauen wir uns das Display und die Hardware an, denn bei beiden ist das Razer Blade einzigartig - vor allem aber äußerst flott.
Als Bildschirm nutzt Razer prinzipiell zwei Optionen, wobei uns die höher auflösende vorliegt: Das matte Panel mit IPS-Technik zeigt 2.560 x 1.440 Pixel bei 165 Hz, die Freesync-Premium-Range beginnt bei 48 Hz. Wir messen verteilt über neun Felder eine maximale Helligkeit von 360 Candela pro Quadratmeter, der DCI-P3-Farbraum wird zu 97 Prozent abgedeckt.
Die seitlichen Rahmen des Displays fallen erfreulich schmal aus, im dicken Balken unten sitzt die Steuerungselektronik. Oberhalb des Panels hat Razer die 720p-Webcam mit mäßiger Bildqualität verbaut, hinzu kommt eine Infrarotkamera zur biometrischen Authentifizierung per Windows Hello. Eine mechanische Blende als Sichtschutz gibt es nicht, da hilft einzig abkleben. Das Mikrofon-Array taugt für Teams-Calls, die beiden nach oben gerichteten Lautsprecher sind für Filme im Hotel ausreichend.
Im Inneren des Blade sind egal bei welcher Ausstattung immer 16 GByte verlöteter DDR4-3200-Arbeitsspeicher vorhanden, die NVMe-SSD ist als M.2-22XX-Modell gesteckt. Bei unserem Sample handelt es sich um eine PM981a von Samsung (PCIe Gen3 x4) mit 1 TByte Kapazität - sie erreicht lesend bis zu 3,5 GByte/s und schreibend bis zu 3,0 GByte/s. Darauf ist Windows 10 Home vorinstalliert.
8C-Ryzen mit bis zu 75 Watt
Beim Prozessor setzt Razer durchwegs auf den Ryzen 9 5900HX (Test), das aktuelle Cezanne-Laptop-Topmodell von AMD. Per Synapse-Software lässt dieser sich zumindest am Netzteil mit verschiedenen Power-Modi betreiben, der Standard heißt Balanced. Relevant sind primär die High- und die Boost-Einstellung, da hier das dauerhafte SPL (Sustained Power Limit alias PL1) und das kurzfristige sPPT (Slow Package Power Tracking Limit alias PL2) höher angesetzt werden.
SPL / sPPT* | Package Power gemessen | Blender (BWM27) | |
---|---|---|---|
Balanced (Akku) | 35W / 42W | 42 Watt | 3:46 min |
Low | 25W /37W | 38 Watt | 3:57 min |
Medium | 33W / 42W | 42 Watt | 3:48 min |
High | 40W / 48W | 47 Watt | 3:33 min |
Boost | 54W / 65W | 75 Watt | 3:17 min |
Tatsächlich konnten wir auch nach 20 Minuten Rendern mit Blender keine Parameter erreichen, bei denen das SPL statt des sPPT griff - mit Boost lagen sogar 75 Watt statt 65 Watt an. Das macht das Razer Blade locker zum schnellsten 14-Zoll-Notebook, denn andere Geräte wie Asus' Zephyrus G14 nutzen den langsameren Ryzen 9 5900HS mit 35 Watt. Der effektive Takt und damit die Performance steigen durch 75 Watt allerdings nur marginal, die Lautheit hingegen ist fast schon ohrenbetäubend.
Als Grafik kommt auf dem Desktop die im Ryzen integrierte Radeon-iGPU zum Einsatz, in 3D-Anwendungen springt die dedizierte Nvidia-Grafik an. Unser Muster ist mit einer Geforce RTX 3080 mit 8 GByte Videospeicher ausgerüstet, diese läuft mit 80 Watt und im High-Modus optional mit 90 Watt. Ihre Leistung entspricht grob einer Geforce RTX 3060 für Desktop-Systeme, sprich für 1440p-Gaming ist sie gut geeignet, für Raytracing muss aber teils eine Stufe herabgeschaltet werden.
Der Akku des Blade weist 62 Wattstunden auf, was signifikant weniger ist als die 78 Wattstunden des praktisch gleich großen Zephyrus G14 von Asus - dort nimmt die Kühlung aber auch längst nicht so viel Platz ein. Razer wirbt mit zwölf Stunden Laufzeit, was die bisher höchste eines Blade 14/15 sein soll. Unser Test mit dem Modern-Office-Test des PCMark10 bei 200 cd/m² ergibt 6:30 Stunden, was aber eine mehr ist als beim 15-Zoll-Vorgänger von 2020.
Kommen wir zum Resümee.
Razer verkauft das Blade 14 für 2.000 Euro als Basiskonfiguration mit 1080p-Display und Geforce RTX 3060 (6 GByte). Für 2.400 Euro gibt es das 1440p-Panel samt Geforce RTX 3070 (8 GByte) und für 3.200 Euro den gleichen Bildschirm samt Geforce RTX 3080 (8 GByte). Alle Modelle nutzen einen achtkernigen Ryzen 9 5900HX mit 16 GByte DDR4-Arbeitsspeicher und eine 1-TByte-NVMe-SSD.
Fazit
Das Blade ist gleich in dreifacher Hinsicht ein einzigartiger Laptop, was primär am 14-Zoll-Formfaktor liegt, bei dem es nur wenig Konkurrenz gibt. Razer kann daher zurecht behaupten, das kompakteste AMD-Gaming-Notebook seiner Klasse anzubieten. Auch ist es das einzige mit 1440p-Display mit 165 Hz und kein anderer Hersteller verbaut eine Geforce RTX 3070/3080.
Aufgrund des achtkernigen Ryzen 9 5900HX mit bis zu 75 Watt überflügelt das Blade andere Geräte wie Asus' Zephyrus G14 mit einem Ryzen 9 5900HS mit 35 Watt bei der CPU-Leistung, auch bei der Grafik ist das Blade überlegen. Die Geforce RTX 3060 bei Asus läuft mit 60 Watt, bei Razer hingegen mit bis zu 90 Watt, zudem gibt es die Option auf zwei schnellere Nvidia-GPUs.
Hier ist jedoch der Hinweis angebracht, dass diese ebenfalls auf 90 Watt limitiert sind, weshalb die Performance kaum skaliert. Wir raten zur Geforce RTX 3070, sofern 8 GByte Videospeicher und 1440p gewünscht sind, der Aufpreis zur Geforce RTX 3080 lohnt nicht. Ungeachtet dieser Einschränkung ist das Razer Blade ein exzellentes Gaming-Gerät in kompakter Bauweise, dessen einziger echter Nachteil die unter Last bei voller Performance arg lauten Lüfter sind.
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