Wer 2021 beim Notebook-Kauf nichts falsch machen möchte, schaut sich das Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 näher an. Im Test zeigt sich, was herauskommt, wenn Hersteller Erfolgsprodukte stetig verbessern.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021) im Test
Noch keine Bewertungen
Design
9,0
Display
9,0
Eingabegeräte
9,0
Leistung
8,0
Ausstattung
8,0
Multimedia
8,0
ab 1.913,70€
Ein stets verbesserter Klassiker
Über die Jahre hat Lenovo versucht, das X1 Carbon Stück für Stück zu verbessern. Manch ein Generationswechsel sorgte für Unmut bei der treuen Nutzerschar. Diese hat im Jahr 2021 nicht viel zu meckern. Das ThinkPad X1 Carbon Gen 9 gehört mit zu den besten Notebooks am Markt - und trägt diese Auszeichnung nach wie vor mit einer unnachahmlichen Portion Understatement. Es macht sich in der Vorstandsetage eines DAX-Unternehmens genauso gut wie in der letzten Reihe des Hörsaales.
Das hat uns gefallen
- Robustes, gut verarbeitetes Gehäuse
- Hohe Leistungsbereitschaft
- Tolle Tastatur
- Praxisgerechte Anschlüsse
- ThinkShutter
Das hat uns nicht gefallen
- Schwache Webcam
- Schnell mit Fingerabdrücken übersät
- Kein SD-Kartenleser
- Akkulaufzeit nur Durchschnitt
- Wer kauft's, was steckt drin?
- Design und Verarbeitung
- Tastatur
- Display jetzt im 16:10-Format
- Leistung, Akkulaufzeit, Lüftergeräusch
- Webcam, Multimedia, Sicherheit
- Fazit
Die ThinkPad X1-Reihe von Lenovo ist im Jahr 2021 so umfangreich wie nie. Neben dem von uns bereits getesteten, sehr leichten ThinkPad X1 Nano umfasst sie gewöhnungsbedürftige Neuheiten wie das ThinkPad X1 Fold. Wer lieber auf das klassische Laptop-Format setzt und keinen Convertible der Yoga-Reihe braucht, wird mit dem hier zum Test antretenden Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 glücklich.
Wer kauft's, was steckt drin?
Das Lenovo ThinkPad X1 Carbon ist ein typischer Vertreter eines Business-Notebooks. Aber was heißt das schon? Am sehr gut verarbeiteten Gehäuse, der Tastatur und der verbauten Technik, beispielsweise dem neuen Display im 16:10-Format, erfreut sich im Prinzip jede Zielgruppe, die sich die hohen Einstiegspreise von mindestens 1.799 Euro leisten kann.
Unser Testgerät mit der Modellnummer 20XW008DGE ist mit einem Intel Core i7-1165G7 (Tiger Lake) sowie mit einem 16 Gigabyte großem Arbeitsspeicher bestückt. Die M2-SSD fasst üppige ein Terabyte.
Vorstellung: Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9.
Anschlussseitig finden wir zwei USB 3.0-Ports, zwei Thunderbolt 4-Schnittstellen, HDMI 2.0 sowie einen Kopfhörer-Port am 14-Zöller. Auch Versionen mit 5G-Mobilfunk sind erhältlich, der SIM-Kartenschacht befindet sich an der rechten Flanke. Der Preis unserer Testkonfiguration liegt zum Zeitpunkt der Artikelerstellung bei rund 2.400 Euro. Zum Schnäppchenpreis ist kein ThinkPad zu haben, selbst das Chromebook C13 Yoga nicht.
Design und Verarbeitung
Wie es sich für einen Laptop dieser Preisklasse gehört, ist die Verarbeitung des ThinkPad-Gehäuses sehr gut. Beim mit einer Hand leicht zu öffnenden Notebook-Deckel erkennt man die Karbon-Struktur gut, alternativ bietet Lenovo das klassische Schwarz an.
Dieses ThinkPad gibt es in der neunten Generation und Lenovo blieb dabei seiner grundsätzlichen Designsprache treu. Diese Erfahrung merkt man dem Gehäuse an. Leider ist der Hersteller auch in der neunten X1-Generation nicht dazu bereit, eine andere Beschichtung zu wählen.
So fühlt sich das Testgerät zwar schön "samtig" an, dafür bleiben Fingerabdrücke schnell haften. Am Sichtkarbon-Deckel ist dies nicht ganz so stark ausgeprägt wie beim Bereich rund um die Handballenauflage neben dem Trackpad. Penible Laptop-Eigner werden oft putzen müssen.
Egal wie stark wir das ThinkPad schütteln, es gibt keinen Laut von sich. Noch zwei weitere schöne ThinkPad-Details: Der Bildschirm lässt sich ganz weit, um volle 180 Grad nach hinten klappen. Und natürlich leuchtet oder blinkt das ThinkPad-"i" auf dem Deckel je nach Betriebszustand rot.
Mit einem Gewicht von 1,133 Kilogramm ist das Lenovo-Notebook eine ganze Ecke leichter als viele Konkurrenz-Geräte mit 14-Zoll-Bildschirm. Hausintern ist das ThinkPad X1 Nano leichter.
Tastatur
Tastaturen der Spitzenklasse gehören zur X1-Reihe wie der Apfel zum MacBook. Die Klaviatur des Testgerätes bildet hier keine Ausnahme. Das Gefühl an den Fingern variiert von Generation zu Generation, doch bislang hat uns nahezu jede ThinkPad-Tastatur überzeugt und unserer Meinung nach tippt es sich auf der X1 Carbon-Tastatur hervorragend.
Bei der neunten Generation des ThinkPad X1 Carbon treffen eure Finger auf nicht zu groß geratene Tastenkappen, anschließend auf einen mittellangen Hub und einen knackigen Druckpunkt. Sowohl leises Schreiben als auch beherztes "Hacken" ist möglich.
Alle Tasten sind beleuchtet und selbstverständlich findet sich auch der TrackPoint auf der Ausstattungsliste. Der rote Punkt zwischen den Buchstaben "B", "G" und "H" dient als Maus- oder Trackpad-Ersatz. Die Nutzung ist gewöhnungsbedürftig, dann aber praktisch, da die Hände die Tastatur nicht verlassen müssen.
Mit einer Diagonalen von zwölf Zentimetern fällt das Trackpad etwas breiter aus als beim X1 Nano. Die Nutzung ist dank Glasbeschichtung komfortabel und gab im Test keinen Anlass zur Kritik.
Display jetzt im 16:10-Format
Das Testgerät verfügt über ein 14 Zoll messendes Display mit WQUXGA-Auflösung (3.840 x 2.400 Pixel). Es ist nicht entspiegelt, was die Ablesbarkeit bei direkten Sonnenlichteinfall trotz einer Maximalhelligkeit von 500 Nits (Herstellerangabe) erschwert. Alternativ stehen euch auch matte Anzeigen im Lenovo-Konfigurator zur Verfügung.
Neu beim X1 Carbon im Jahre 2021 ist das Bildschirmformat. Inhalte werden euch ab sofort im 16:10-Format präsentiert, die Bildschirmränder sind vor allem an den Seiten schön klein, gehen aber auch oben und unten noch als schmal durch.
Das verbaute IPS-Panel erweist sich im Alltag als blickwinkelstabil. Zu einem dramatischen Helligkeitsabfall oder invertierten Farben kommt es selbst aus schrägen Blickwinkeln nicht.
Der von uns durchgeführte Monitortest von Eizo offenbart zudem keine störenden Lichthöfe oder isolierte Pixel. Kontraste und Farbwiedergabe gelingen dem ThinkPad subjektiv hervorragend. Laut Hersteller deckt das Panel zudem den DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent ab. Kurzum: Lenovo verbaut ein Display, das den meisten Ansprüchen gerecht wird.
Leistung, Akkulaufzeit, Lüftergeräusch
Dem verbauten Intel Core i7-1165G7-Prozessor sind Leistungslöcher in Kombination mit dem in unserem Fall 16 Gigabyte großen LPDDR4x-Arbeitsspeicher fremd. Sämtliche Alltagsaufgaben und selbst heftigstes Multitasking stellt das Team vor keine großen Aufgaben.
Egal was wir mit dem Lenovo-Laptop auch anstellen, es kommt nie zu langen Wartezeiten, was auch für den Warm- und Kaltstart unter Windows 10 gilt. Selbstverständlich erfüllt das edle ThinkPad sämtliche Systemanforderungen, die Microsoft an Windows 11-Rechner stellt, nur ein Gaming-Laptop ist es nicht.
Die hohe Leistung wird von den durchgeführten Benchmarks gespiegelt. Unter Cinebench R15 erzielt die Testkonfiguration im Durchschnitt 214 Single Core-Punkte und 878 Multicore-Punkte und schnitt damit erwartungsgemäß besser ab als das zuletzt getestete ThinkPad X1 Nano.
Leider machen die zwei Lüfter im X1 Carbon öfter auf sich aufmerksam - nicht ausschließlich unter Last. Bei sommerlichen Temperaturen bemerkten wir sie sogar bei anspruchsloseren Aufgaben wie dem Arbeiten unter Microsoft Word.
Dennoch funktioniert das Hitzemanagement gut, denn die Lüfter verstummen schnell wieder und sind auch unter Volllast, etwa bei den Benchmarktests, keine Störenfriede. Pfeifgeräusche gibt es nicht, auch das gefürchtete Spulenfiepen fiel uns während des Testzeitraumes nicht auf.
Eher durchschnittlich fällt die Akkulaufzeit des ThinkPad X1 Carbon aus. Der fest verbaute Energiespeicher mit einer Kapazität von 57 Wattstunden brachte uns in der Regel aber immer sicher durch den bis zu zehnstündigen Arbeitstag. Doch es wurde das ein oder andere Mal sehr knapp.
Wir sind große Fans des sogenannten ThinkShutters. Ein mechanisch betätigter Schieber verschließt die am oberen Bildschirmrand befindliche Webcam und signalisiert dies mit einem roten Punkt. Das ist zum einen beruhigend und macht zum anderen unschöne Lösungen wie das paranoide Überkleben des Kameraauges überflüssig.
Das Video zeigt die Funktionsweise des seit 2018 zum Einsatz kommenden ThinkShutters anschaulich. Der Vorteil gegenüber elektronischen Lösungen, wie sie etwa HP bietet: Die Mechanik kann nicht aus der Ferne ausgehebelt werden.
Spötter merken jetzt an, dass der ThinkShutter beim ThinkPad besser dauerhaft geschlossen bleibt, denn die eingebaute 720p-Webcam ist gerade in Zeiten von verstärktem Home Office nicht das Gelbe vom Ei. Wie viele andere Notebook-Kameras ist sie auf ausreichend Licht angewiesen, neigt ansonsten schnell zu heftigem Bildrauschen. Nicht mehr zeitgemäß.
Neben der Webcam befindet sich die für die Anmeldung per Windows Hello notwendige Infrarot-Einheit. Zudem gibt es einen unsichtbar im Ein- und Ausschalter untergebrachten, gut funktionierenden Fingerabdruck-Scanner.
Wie Apple beim MacBook Pro verbaut Lenovo beim ThinkPad X1 Carbon Gen 9 die Stereolautsprecher nun jeweils links und rechts neben der Tastatur. Eine gute Entscheidung. Ein Stereo-Effekt ist deutlich vernehmbar und die Speaker tönen recht laut. Offensichtlich wurden sie auf die gute Wiedergabe von Sprache abgestimmt. Ein Multimedia-Notebook machen sie aus dem ThinkPad dennoch nicht.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021)
Noch keine Bewertungen
Design
9,0
Display
9,0
Eingabegeräte
9,0
Leistung
8,0
Ausstattung
8,0
Multimedia
8,0
ab 1.913,70€
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021): Die besten Alternativen
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021)-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Notebook-Übersicht.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021): Datenblatt
Hier findet ihr die technischen Daten zu Lenovo ThinkPad X1 Carbon Gen 9 (2021). Größe, Gewicht und andere Eigenschaften könnt ihr so problemlos mit anderen Produkten vergleichen.
Einordnung | Notebook |
Grafikkarte | Intel Iris Xe Graphics |
Prozessor | Intel Core i7-1165G7 |
Gewicht | 1,1 Kilogramm |
Displaygröße | 14,0 Zoll |
Arbeitsspeicher | bis zu 32 Gigabyte |
Massenspeicher | bis zu 1 Terabyte |
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