Forscher haben eine pneumatische, weiche Roboterhand zum Spielen von Super Mario Bros. verwendet. Die Konstruktion ist frei verfügbar.
Forscher an der University of Maryland haben eine Roboterhand mit pneumatischer Steuerung entwickelt, die beweglich genug ist, um ein Videospiel zu bedienen.
Bisher waren Roboterhände sehr komplex, weil für jeden Finger eine separate Steuerleitung verlegt werden musste. Das macht sie sperrig und fehleranfällig. Die Forscher entwickelten nun eine weniger komplexe Alternative. Das Ergebnis ist eine 3D-gedruckte, weiche Roboterhand mit drei Fingern, die jeden Finger unabhängig voneinander als Reaktion auf Änderungen des Luftdrucks bewegen kann.
Ein Kompressor pumpt die Luft über einen einzigen Gummischlauch in die Hand. Am Fingerende dieses Schlauchs befinden sich drei Bauteile, die als "fluidische Transistoren" bezeichnet werden. Jeder dieser Transistoren ist so konstruiert, dass er sich öffnet und Luft in den jeweiligen Finger strömen lässt, und zwar als Reaktion auf die Intensität des Luftdrucks - niedrig, mittel oder hoch.
Wenn die Luft einströmt, zieht sich der Finger zusammen und zeigt nach unten. Durch eine Luftdruckänderung kann jeder Finger selektiv angesteuert werden.
Die Forscher haben mit der Hand die Knöpfe auf einem Nintendo-Controller angesteuert und damit das erste Level des Videospiels Super Mario Bros. abschlossen. Doch damit nicht genug: Die Leistungsfähigkeit des Systems erlaubt es, das Level in 90 Sekunden abzuschließen.
Die Forscher stellen die Druckdaten frei zur Verfügung, so dass jeder die Softroboter und fluidischen Schaltkreiselemente herunterladen, modifizieren und in 3D ausdrucken kann.
Natürlich ist die Technik nicht für Computerspiele gedacht, sondern für Prothesen, chirurgische Werkzeuge und ähnliche Einsätze in der Medizin und Rehabilitation.
Die Forscher haben zu ihrer Arbeit auch ein wissenschaftliches Paper veröffentlicht, das in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde.
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