Search

Thinkpad E14 Gen3 im Test: Ryzen-Laptop mit grandiosem Preis-Leistungs-Verhältnis - Golem.de - Golem.de

Schon das Thinkpad E14 Gen2 war exzellent, bei der Gen3 aber hat Lenovo die zwei Schwachstellen - Akku und Display - behoben. Bravo!

Ein Test von
Lenovos Thinkpad E14 Gen3 im Test
Lenovos Thinkpad E14 Gen3 im Test (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Die E-Serie steht bei Lenovo für günstige Notebooks und in den vergangenen Jahren haben sich gerade die AMD-Geräte zu guten Laptops gemausert. Mit dem aktuellen Thinkpad E14 Gen3 ist es Lenovo nun gelungen, bisherige Kritikpunkte erfolgreich anzugehen - schon ab 700 Euro gibt es sehr empfehlenswerte Modelle.

Beim Gehäuse hat sich im Vergleich zum Thinkpad E14 Gen2 nichts getan, der chinesische Hersteller setzt auf das Gleiche wie bisher. Es misst 324 x 220 x 17,9 mm bei 1,65 kg und gehört damit definitiv nicht zu den leichtesten Modellen mit 14 Zoll. Die Verarbeitung des Thinkpad E14 Gen3 ist gefällig, Basiseinheit und Deckel sind stabil ausgeführt. Allerdings ist Letzterer ziemlich anfällig für Fingerabdrücke.

Links gibt es einen USB-A 3.2 Gen1 mit Ladefunktion für Smartphones, hinzu kommt ein USB-C 3.2 Gen1 mit Displayport für externe 4K60-Bildschirme und Power Delivery, um das Thinkpad mit Energie zu versorgen. Leider fehlt ein SD-Kartenleser und der rechte USB-Port weist nur lahme USB-2.0-Geschwindigkeit auf. Zudem sitzt er für unseren Geschmack - etwa für eine Maus - zu weit vorne.

Die Tastatur ist mit die beste der aktuellen Thinkpads

Der HDMI 1.4b eignet sich für 4K mit 30 Hz, was an einem älteren Fernseher oder Monitor oder an vielen Projektoren kein Problem darstellt. Eine rechts positionierte RJ45-Buchse für Gigabit-Ethernet (RTL8111GUS), eine 3.5-mm-Klinke vorne links und eine Öse für ein Sicherheitsschloss hinten rechts runden die Anschlüsse des Thinkpad E14 Gen3 ab.

  • Thinkpad E14 Gen3 mit maximal geöffnetem Display. (Bild: Golem.de)
Thinkpad E14 Gen3 mit maximal geöffnetem Display. (Bild: Golem.de)

Bei der Tastatur setzt Lenovo auf das bekannte Chiclet-Design mit zweistufiger weißer Hintergrundbeleuchtung. Die seit Jahren links der Strg-Taste positionierte Fn-Taste kann mit eben dieser im UEFI getauscht werden, was wir sofort gemacht haben. Die Multimedia-Tasten sind als Zweitbelegung eingestellt, das lässt sich per Fn+Esc ohne Firmware-Eingriff ändern. Der Power-Button hat einen einwandfrei funktionierenden Fingerabdrucksensor integriert.

Weil Lenovo bei teureren Geräten wie dem Thinkpad T14s den Tastenhub auf 1,5 mm reduziert und die Kappen flacher gestaltet hat, bleibt es beim Thinkpad E14 Gen3 bei den bisherigen 1,8 mm. Folgerichtig tippt es sich auf dem günstigeren Gerät besser, was angesichts des Preises kurios anmutet. Auch die drei Maustasten des Trackpoints sind besser, weil hier Erhöhungen den Fingern mehr Rückmeldung geben als die flachen des T14s.

Schauen wir uns das Display, die Technik im Inneren und die Akkulaufzeit an - denn Lenovo hat bei allen drei Punkten nachgelegt.

Lenovo ist sei Jahren dafür bekannt, selbst bei teuren Thinkpads eher schlechte Panels einzusetzen. Das hat sich mit den letzten Generationen geändert, wenngleich primär in den mittleren bis hohen Preisklassen wie der P/T/X-Serie. Hier gibt es 1080p-Displays mit einer Helligkeit von 400 Candela pro Quadratmeter und niedrigerem Energiebedarf (Low Power).

Die 1.366 x 786 Pixel als billigste Konfiguration hat Lenovo schon beim Thinkpad E14 Gen2 gestrichen, der günstigste der matten 1080p-Bildschirme nutzt jedoch ein TN-Panel. Bei den E-Modellen waren dunkle Displays bisher die Regel, mehr als 250 Nits gab es nicht und auch die Farbraumabdeckung fiel unter ferner liefen.

Beim Thinkpad E14 Gen3 jedoch bietet Lenovo erstmals ein 300-cd/m²-Panel an, was eigentlich auch in unserem Testmuster (20Y7003XGE) stecken sollte. Ärgerlicherweise scheint unser Sample dennoch mit einem 250-Nits-Display ausgestattet zu sein, mehr als maximal durchschnittlich 249 Candela pro Quadratmeter und bis zu 264 cd/m² in einem der neun Messfelder konnten wir nicht ermitteln.

Schnellere APU dank mehr Threads

Unser Muster nutzt ein N140HCA-EAE genanntes Panel von Innolux, der Test des Thinkpad E14 Gen3 bei Notebookcheck aber zeigt, dass das dort verbaute NVM140FHM-N4V tatsächlich die gewünschten 300 Candela pro Quadratmeter erreicht. Die Kollegen haben sogar ein Display erwischt, welches gar 327 cd/m² im Mittel und 341 cd/m² in der Spitze schafft. Ein mattes Panel mit dieser Helligkeit eignet sich durchaus, um damit auch im Freien zu arbeiten. Die knapp 60 Prozent sRGB-Farbraumabdeckung wiederum sind schwach.

  • Thinkpad E14 Gen3, Thinkpad E14 Gen2, Intel Tiger Lake Whitebook (Bild: Golem.de)
Thinkpad E14 Gen3, Thinkpad E14 Gen2, Intel Tiger Lake Whitebook (Bild: Golem.de)

Abseits des Displays gibt es weitere erfreuliche Neuerungen: Als Prozessor verbaut Lenovo die Lucienne-APUs von AMD; diese Ryzen-Chips haben bis zu acht Kerne mit Zen-2-Technik. Das gilt zwar auch für die Renoir-APUs im Thinkpad E14 Gen2, aber der Ryzen 7 5700U beispielsweise hat anders als der Ryzen 7 4700U nun SMT für doppelt so viele Threads aktiviert und taktet mit bis zu 4,3 GHz statt 4,1 GHz ein bisschen höher.

Im Thinkpad E14 Gen3 läuft der Chip erneut mit 11 Watt (6.475 Punkte im Cinebench R23) über 20 Watt (8.071 ptk) bis 28 Watt (9.059 ptk) - je nachdem, welches der drei Leistungsprofile bei Windows 10 ausgewählt wird. Der Ryzen 7 5700U ist primär dank SMT flotter als der Ryzen 7 4700U, aber auch Singlethread-Workloads legen ein bisschen zu. Intels Core i7-1185G7 hat bei Last auf einem Kern klare Vorteile, verliert aber bei Multithreading deutlich. Die im Ryzen 7 5700U integrierte Vega-Grafik reicht für Spiele wie CSGO, selbst in 1080p gibt es flüssige Bildraten.

  • Innenleben des Thinkpad E14 Gen3 (Bild: Golem.de)
Innenleben des Thinkpad E14 Gen3 (Bild: Golem.de)

RAM und SSD aufrüstbar, Akku größer

Lenovo verlötet 8 GByte DDR4-3200, dazu kommt ein SO-DIMM-Steckplatz zum Aufrüsten. Im Test waren 24 GByte problemlos möglich, unser 16-GByte-Modul des Teamgroup T-Create Classic lief auf Anhieb. Für SSDs gibt es erneut zwei Optionen: einen M.2-2280 für lange und einen M.2-2242 für kurze NVMe-SSDs, beide sind mit PCIe Gen3 x4 angebunden. Unser Muster hat eine Western Digital SN530 verbaut, diese erreicht sequenzielle Datenraten von bis zu 2,5 GByte/s lesend und von bis zu 1,8 GByte/s schreibend. Hinzu kommt ein Realtek-RTL8852AE-Kärtchen für Bluetooth 5.2 und WiFi6 (802.11ax) mit 1x1-Antennenkonfiguration.

Den mit 45 Wattstunden eher kleinen Akku des Thinkpad E14 Gen2 hat Lenovo beim Gen3 durch einen mit gleich 57 Wattstunden ersetzt. Bei einer Helligkeit von 200 cd/m² (Stufe 9/10) reicht das für eine Laufzeit von 7:49 Stunden im PCMark10 Applications mit Microsofts Office 365, was eine Stunde mehr ist als beim Vorgänger. Geladen wird mit einem 65-Watt-USB-C-Netzteil.

Und damit weiter zum Resümee.

Lenovo verkauft das Thinkpad E14 Gen3 in verschiedenen Konfigurationen im eigenen Web-Shop und über diverse Online-Händler. Die günstigste Konfiguration für 700 Euro nutzt ein 300-Nits-1080p-Display, einen sechskernigen Ryzen 5 5500U mit 8 GByte RAM und eine 256 GByte fassende SSD. Das von uns getestete Modell mit dem achtkernigen Ryzen 7 5700U samt 16 GByte Arbeits- und 512 GByte Festspeicher wird für knapp 900 Euro angeboten, mit zweiter SSD (1 TByte) steigt der Preis um 160 Euro. Obacht: Lenovo bietet auch Modelle mit 45- statt 57-Wattstunden-Akku an.

Fazit

Es ist schön zu sehen, wie bei Lenovo die günstigen Geräte - und dann auch noch solche mit AMD-Chip - in den vergangenen Jahren weiterentwickelt wurden: nämlich sehr positiv. Während Modelle wie das Thinkpad E485 von 2018 ohne Tastaturbeleuchtung und Fingerabdrucksensor auskommen mussten, ein schlechtes Display hatten und die APU gedrosselt lief, können wir dem aktuellen Thinkpad E14 Gen3 viel Lob aussprechen.

Schon für 700 Euro gibt es sechs CPU-Kerne samt aufrüstbaren 8 GByte RAM und eine 256 GByte große SSD plus die Option, eine zweite einfach dazu stecken zu können. Hinzu kommt das mit 300 cd/m² endlich brauchbare helle und weiterhin matte 1080p-Display, was ein Novum bei der E-Serie darstellt. Selbst ein Panel mit 100-prozentiger Abdeckung des sRGB-Farbraums wird angeboten.

Die Eingabegeräte des Thinkpad E14 Gen3 gehören zu den besten im Notebook-Segment, kurioserweise sind Tastatur und Trackpoint-Maustasten des günstigen Laptops sogar besser als bei den teureren T/X-Modellen von Lenovo. Dank des größeren Akkus und des etwas effizienteren Prozessors läuft das Gen3 überdies eine Stunde länger als das Gen2, parallel steigt die Performance. Was will man angesichts des Preises mehr? Eben!

Adblock test (Why?)

Artikel von & Weiterlesen ( Thinkpad E14 Gen3 im Test: Ryzen-Laptop mit grandiosem Preis-Leistungs-Verhältnis - Golem.de - Golem.de )
https://ift.tt/39M9w4d
Wissenschaft & Technik

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Thinkpad E14 Gen3 im Test: Ryzen-Laptop mit grandiosem Preis-Leistungs-Verhältnis - Golem.de - Golem.de"

Post a Comment

Powered by Blogger.