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Sportabos im Test: Muckibude mit Apple Fitness+ und Peloton App - Golem.de - Golem.de

Mehr Spaß und sportlicher Erfolg im Home Gym: Golem.de hat Apple Fitness+ und Peloton App ausprobiert und stellt die Sportabos vor.

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Golem.de mit Apple Watch und Peloton-Hantel vor TV mit Apple Fitness+
Golem.de mit Apple Watch und Peloton-Hantel vor TV mit Apple Fitness+ (Bild: Peter Steinlechner/Golem.de)

Eigentlich führt für ambitionierte Kraftsportler und andere Athleten kaum ein Weg am Fitnessstudio vorbei. Nur dort gibt es eine große Auswahl an Geräten plus Kurse zusammen mit anderen und dazu Trainer, die etwa vor Haltungsschäden bei der Arbeit mit Gewichten warnen können.

Dennoch: Sportabos wie das gerade in Deutschland gestartete Fitness+ von Apple oder das riesige Angebot von Peloton App ergeben ebenfalls Sinn. Entweder als zeitweiser Ersatz - Stichwort Corona - oder als Ergänzung für die echte Muckibude.

Denn mit einem Home Gym ist keine Anfahrt zum Studio nötig. Und nach dem Sport können wir uns aufs Sofa werfen und sofort mit der Regeneration beginnen.

Wir haben für unseren Test die Angebote von Apple und Peloton verglichen. Die beiden Unternehmen gehören weltweit zu den größten Anbietern - übrigens kooperiert Apple mit Nike, Peloton hat eine Partnerschaft mit dem wichtigsten Konkurrenten Adidas.

Die Abos der Unternehmen bieten auf den ersten Blick recht ähnliche Onlinekurse an, bei denen im Video auf Smartphone oder TV-Gerät jemand die Übungen vorturnt und wir möglichst parallel mitmachen.

Dabei werden wir nicht beobachtet, es findet keinerlei echte Interaktion zwischen den Wohnzimmerathleten und den Trainern statt. Auch deswegen plädieren wir für Fitnessstudios: Gerade Anfänger sollten lieber unter Aufsicht starten; viele Studios bieten ja auch kurze Mitgliedschaften an oder es ergeben sich Gelegenheiten im Urlaub.

Für das Training im Home Gym ist nicht viel Ausrüstung nötig. Dringend empfohlen wird eine Fitnessmatte, die kostet aber nur wenige Euro und lässt sich zusammengerollt in jeder Ecke unterbringen. Teppich ist keine gute Alternative - gerade bei Bodenübungen liegen oft die Ellbogen auf, was auch auf Flauschfaser erstaunlich schnell sehr unangenehm wird.

  • Die Startseite von Apple Fitness+ auf dem iPad (Bild: Peloton/Screenshot: Golem.de)
Die Startseite von Apple Fitness+ auf dem iPad (Bild: Peloton/Screenshot: Golem.de)

Fortgeschrittene holen sich außerdem ein paar Kurzhanteln. Tipp: jeweils ein eher leichtes und ein mittelschweres Paar kaufen. Schwere Hanteln, Langhanteln oder Kettlebell sind primär für echte Kraftsportler nötig. Widerstandsbänder sind eine schöne Ergänzung für Einsteiger und Fortgeschrittene, aber nicht unbedingt nötig.

Es gibt Kurzhantelsysteme, bei denen die Gewichte mit Schrauben oder Klemmen befestigt sind, so dass die Hanteln schwerer oder leichter gemacht werden können. Klingt praktisch, ist aber im Training extrem zeitraubend und wird rasch nervig. Peloton bietet in seinem Onlineshop gute, aber teure Kurzhanteln (ab rund 50 Euro pro Paar) an.

Konkrete Gewichtsempfehlungen sind schwierig, weil individuell. Im Zweifel sollte man immer zu den leichteren Hanteln greifen - selbst die können nach ein paar zusätzlichen Wiederholungen wie Blei in den Händen liegen.

Das sportliche Grundkonzept

Apple Fitness+: Wenn wir mit Apple Fitness+ zum Supersportler werden möchten, benötigen wir zwingend eine Apple Watch (ab Series 3). Nur mit einem iPhone oder iPad gibt es keinen Zugriff - man könnte das wohl damit erklären, dass nur mit der Sportuhr die Herzfrequenz gemessen werden kann.

Bei Apple gibt es unter anderem Kurse für Kraft, Core, Yoga, Tanzen und Meditation. Auch Laufband sowie Indoor-Radfahren sind enthalten - man kann damit also auch gut auf dem (Peloton) Spinning Bike trainieren.

Der Zugriff auf die Trainingsvideos erfolgt über iPad, iPhone oder Apple TV (nicht über Macbook). Beim Sport wird der aktuelle Puls mitsamt einer Schätzung der bislang verbrauchten Kalorien am linken Bildschirmrand eingeblendet, rechts oben sind die drei bekannten Kreise von Apple Fitness zu sehen. Wenn einer gefüllt ist, gibt es einen entsprechenden Hinweis, und zwar auch auf der Apple Watch.

Sobald das Training am Smartphone oder am TV-Gerät gestartet wird, ruft das System auf der Uhr automatisch die passende Aktivitätsaufzeichnung auf. Wir müssen dann nur noch bestätigen, um loszulegen. Wenn Fitness+ erstmal aktiviert ist, können wir auf dem iPhone und dem iPad auch ohne Apple Watch trainieren. Auf dem Apple TV muss sich die Uhr tatsächlich koppelbar in der Nähe befinden.

Peloton App: Das US-Unternehmen Peloton ist zwar vor allem für sein Spinning Bike bekannt. Tatsächlich bietet das Unternehmen aber sehr viel mehr: Es gibt Onlinekurse rund um Cardio, Tanz, Kraft, Meditation, Yoga und so weiter - so ähnlich wie bei Apple.

Der Zugriff erfolgt per Smartphone, Tablet, Set-Top-Box oder Browser. Die App von Peloton ist auffällig gut gemacht - dazu später mehr. Sie ist für sehr viele Endgeräte mit iOS und Android verfügbar. Wer einigermaßen aktuelle und marktübliche Hardware besitzt, kann darauf mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Peloton nutzen.

Eine Sportuhr ist nicht nötig. Allerdings kann man zumindest auf einigen Geräten per Bluetooth ein Wearable mit Herzfrequenzmessung koppeln, um direkt auf dem Bildschirm ähnlich wie bei Fitness+ seinen Puls und eine Kalorienschätzung zu sehen.

Bei uns hat das am iPhone und iPad sowie an einem Samsung-TV mit Apple TV geklappt. Die genauen Voraussetzungen sind uns aber nicht bekannt.

Apple Fitness+: Für die Produktion von Fitness+ besitzt Apple ein eigenes Studio im kalifornischen Santa Monica. Jeden Monat entstehen dort rund 100 Work-outs in 4K-Auflösung. Die Videos sind geschnitten, die Trainer sorgen nach Kräften für gute Laune, im Hintergrund läuft Musik unterschiedlicher Genres - von Hip-Hop bis Country.

Eine Besonderheit ist, dass neben den Haupttrainern bei vielen Kursen links im Hintergrund eine weitere Person eine etwas vereinfachte Version der jeweiligen Übung zeigt und rechts im Hintergrund eine dritte eine Alternative für Fortgeschrittene.

Eigentlich eine tolle Idee, die zumindest uns aber überfordert. Wir finden es zu kompliziert, beim Sport mehreren Trainern gleichzeitig zu folgen und auch noch zu entscheiden, welchen wir jeweils als Vorbild nehmen sollen.

Bei Fitness+ gibt es keine deutschen Trainer, aber deutsche und englische Untertitel, außerdem achten die Trainer sehr auf klare Aussprache. Die Kurse sind je nach Sportart unterschiedlich lang, bei Cardio und Kraftsport können wir zwischen 10 und 30 Minuten wählen.

Eine kleine Besonderheit bei Fitness+ sind Audio-Work-outs namens "Zeit zum Gehen", bei denen Promis wie Stephen Fry, Dolly Parton oder Naomi Campbell auf Englisch aus ihrem Leben erzählen; das Ganze ist aufbereitet wie ein Spaziergang. Gelegentlich bekommt man dabei ein "persönliches" Bild auf die Apple Watch geschickt und gegen Ende sogar die Lieblingssongs der Person zu hören.

Peloton App: Peloton hat einen wesentlich größeren Ausstoß an Trainingsvideos als Apple. Fast jeden Tag werden zwischen 30 und 50 Work-outs zuerst live gestreamt und dann ins Archiv gestellt. Die Trainer arbeiten in Studios in New York und London, manchmal übertragen sie auch aus dem heimischen Wohnzimmer.

So gut wie alle Streams werden am Stück übertragen und aufgezeichnet. Das fällt kaum auf, weil die Kamera alle paar Augenblicke den Blickwinkel ändert. Dennoch wirkt es minimal weniger glattgebügelt als bei Apple.

Uns stört nicht so sehr der Look der Videos, der ist meist recht hochwertig. Das Gerede der Trainer allerdings ist oft mit seiner Mischung aus Alltagsweisheiten und allerlei Banalitäten nervig - das macht Apple viel besser. Abdrehen sollte man den Ton aber nicht, weil die Anweisungen und Tipps zum Training halt doch häufig wichtig sind.

  • Die Analyse unseres Trainings bei Apple Fitness+ wirkt seltsam unaufgeräumt. (Bild: Peloton/Screenshot: Golem.de)
Die Analyse unseres Trainings bei Apple Fitness+ wirkt seltsam unaufgeräumt. (Bild: Peloton/Screenshot: Golem.de)

Insgesamt ist die Peloton App etwas spezialisierter. Kraftsport unterteilt sich in Bodyweight, Upper Body, Core, unterschiedliche Armtrainings und mehr. Viele Einheiten sind von vornherein für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene verfügbar - das ist viel besser als die drei Trainer bei Apple Fitness+.

Peloton hat mehrere deutschsprachige Trainer unter Vertrag. Die live übertragenen Videos haben keine Untertitel, die werden erst später im Archiv hinzugefügt. Gelegentlich gibt es deutsche Untertitel für englischsprachige Trainings. Übrigens ist es letztlich sehr egal, ob man Live- oder Archiv-Sporteinheiten verfolgt.

Apps für Athleten

Apple Fitness+: Zentrale Anlaufstelle für Fitness+ ist die Fitness-App auf dem iPhone. Dort können wir Work-outs auswählen und anschauen. Vor allem aber können wir nur auf dem iPhone die Trainingsauswertung betrachten. Auf iPad und Apple TV gibt es zwar die Work-outs, aber merkwürdigerweise eben keine Auswertung.

Davon abgesehen sind die jeweiligen Apps gut gemacht. Es gibt sinnvolle Filter, so dass wir gezielt nach der gewünschten Trainingsdauer, der Notwendigkeit von Hanteln, der Musik im Hintergrund oder unseren Lieblingstrainern suchen können.

Die Videos können wir vorab herunterladen und sie dann offline anschauen. Wir sehen uns da schon am Strand oder auf einer grünen Wiese turnen, allerdings sind iPhone und iPad in der Praxis dann doch eher eine Notlösung für unterwegs; richtig Spaß macht Fitness+ (ebenso wie das Angebot von Peloton) auf einem möglichst großen Monitor.

Peloton App: Hier gibt es alles in einer App, also Auswertung und Work-outs. Die Anwendungen sind auf allen Plattformen sehr ähnlich aufbereitet. Lediglich auf Set-Top-Boxen gibt es bei den Auswertungen minimal weniger Details, konkret keine Anzeige von Kurven etwa mit dem Puls.

Auch sonst machen die Apps einen gelungenen Eindruck. Mit Hilfe von Filtern können wir in der riesigen Masse an Trainingsvideos (1080p) gezielt nach dem suchen, was wir machen möchten - das klappt noch etwas besser als bei Apple, allerdings ist das wegen der größeren Menge an Work-outs auch nötig.

Bei Peloton können wir Videos unter iOS vorab auf das jeweilige Gerät herunterladen. Das dient allerdings nur dem Vermeiden von Rucklern und Aussetzern bei schlechter Netzverbindung, zum Start des Trainings müssen wir in jedem Fall online sein. Unter Android gibt es diesen Preload nicht.

Für das Abo bei Apple Fitness+ sind monatlich rund 10 Euro fällig; bis zu fünf Familienangehörige können sich den Zugriff teilen. Bei Peloton App kostet die Mitgliedschaft rund 13 Euro, damit kann nur eine Person streamen und trainieren.

Mit dem Bike oder dem Laufband des Herstellers kostet die Mitgliedschaft rund 40 Euro im Monat, dann bekommen alle Haushaltsangehörigen Zugriff (Peloton nennt keine Zahl, sie soll aber bei 20 Personen liegen). Sowohl bei Apple Fitness+ als auch bei Peloton gibt es kostenlose Probemonate.

Fazit

Weder Apple Fitness+ noch Peloton App sind für ambitionierte Athleten ein vollwertiger Ersatz für das Fitnessstudio. Aber wer eine Ergänzung für den Besuch in der Muckibude sucht oder gelegentlich zu Hause trainieren möchte, sollte einen Blick auf die Abos werfen.

Uns macht es sehr viel mehr Spaß, zu Hause bei guter Musik bei einem von Profis ausgetüftelten Work-out die Hüften zu schwingen oder Gewichte zu stemmen, als im Home Gym immer wieder selbst gebastelte Trainingspläne zu absolvieren.

Auch wenn Apple Fitness+ und Peloton auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirken: Die tatsächlichen Work-outs sind bei beiden Anbietern recht ähnlich - wir könnten uns alle Trainer und Trainings auch bei der jeweiligen Konkurrenz vorstellen.

Für Apple sprechen die enge Verzahnung der Hardware und die minimal schöner gemachten Videos. Für Peloton App die breitere Plattformbasis und das mittlerweile gute deutschsprachige Angebot - bei Krafttraining, Cardio oder Yoga mit vielen Fachbegriffen und teils schnellen Anweisungen sollte man das nicht unterschätzen.

Schade finden wir, dass keiner der beiden Anbieter auf Basis der absolvierten Trainings so etwas wie Ruhepausen für die Regeneration berechnet. Das könnte gerade Einsteigern helfen. Dennoch: Wer halbwegs regelmäßig im Home Gym trainiert, sollte eines der Angebote ruhig mal ausprobieren.

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