Obst gilt als gesund. Doch Untersuchungen zeigen: Vor allem die Schale ist mit Pestiziden belastet. Welche Obstsorten sind besonders betroffen?
Überblick
Gegen Krankheiten, Schädlinge und Pilzbefall setzen viele Obstbauern Chemikalien ein. Zwar wird nach der Ernte das Obst teilweise in einem Wasserbad gewaschen, um die schädlichen Stoffe zu entfernen, nicht immer reicht das jedoch aus, um alle eingesetzten Mittel zu entfernen. Welche Obstsorten besonders stark belastet sind, zeigen Untersuchungen.
Pestizid-Rückstände bei Bananen
Banane: Nach dem Verzehr, sollten Sie sich Ihre Hände waschen. (Symbolbild) (Quelle: hyunah Kang/Getty Images)
Durchschnittlich isst jeder Deutsche etwa 11,4 Kilogramm Bananen pro Jahr. Somit zählt die Südfrucht zum beliebtesten Obst hierzulande. Vor über drei Jahren zeigte allerdings eine Untersuchung von Öko-Test, dass Bananen gar nicht so gesund sind, wie viele glauben. Der Grund: Auf ihrer Schale wurden vermehrt Pestizidrückstände gefunden. Vor allem die konventionellen Sorten waren stark mit den Chemikalien belastet. Bei den Bananen von Rewe, Chiquita und Kaufland war 2018 die Belastung besonders hoch. Allerdings überschritt keine Probe den erlaubten Höchstwert an Pestizid-Rückständen. Bio-Produkte schnitten bei Öko-Test besser ab.
Info
Der von der EU erlaubte Höchstwert an Pestizid-Rückständen bezieht sich auf die Schale, nicht auf das Fruchtfleisch.
Pestizid-Rückstände bei Bio-Bananen
Untersuchungen des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) zeigen, dass auch auf Bio-Bananen Pestizid-Rückstände vorhanden sind. Bei fünf von 26 Bananen (19 Prozent) aus dem Bio-Anbau konnten Pestizide nachgewiesen werden. Der Höchstwert wurde allerdings nicht überschritten. Die beanstandeten Bananen stammen aus Ecuador (drei Proben), der Dominikanischen Republik (eine Probe) und Peru (eine Probe). Die Tester haben eine Vermutung, wie es zu den Pestizid-Rückständen auf Bio-Bananen kommen kann: "Die geringen Rückstandsgehalte der im Bioanbau unzulässigen Wirkstoffe könnten jedoch durch Verschleppungen bei Transport oder Lagerung verursacht worden sein und müssen nicht zwangsläufig aus unerlaubten Anwendungen stammen."
Pestizid-Rückstände bei Granatäpfeln
Granatapfel: Waschen Sie die Frucht vor der Zubereitung mit warmen Wasser ab. (Quelle: brebca/Getty Images)
Das Laves hat Granatäpfel auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle getesteten Granatäpfel (13 Proben) stammten dabei aus konventionellem Anbau. Das Ergebnis: "In allen Proben konnten Rückstände nachgewiesen werden. In sieben Proben waren Höchstgehaltsüberschreitungen feststellbar." Die Granatäpfel, bei denen Pestizid-Rückstände nachweisbar waren, stammten unter anderem aus der Türkei, Indien und Israel. Der erlaubte Höchstgehalt an Pestizid-Rückständen wurde bei Granatäpfeln aus der Türkei (vier Proben), aus Spanien (eine Probe) und einem ohne Herkunftsangabe überschritten.
Pestizid-Rückstände bei Tafeltrauben
Tafeltrauben: Auf den Früchten befinden sich häufig Pestizid-Rückstände. (Symbolbild) (Quelle: Ls9907/Getty Images)
Ob sich Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Tafeltrauben befinden, hat das Laves ebenfalls untersucht. Dafür nutzten sie sowohl weiße als auch rote Traube aus konventionellem und ökologischem Anbau. In fast allen Proben (32 von 34 Proben) konnten dabei Pestizid-Rückstände nachgewiesen werden. Der Wert lag allerdings unter der erlaubten Höchstgrenze. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Trauben aus Italien, Griechenland, Brasilien oder Peru stammten. Nur bei zwei Proben – einer aus Italien und einer aus Brasilien, konnten keine Rückstände nachgewiesen werden.
Was können Verbraucher tun?
Vor der Zubereitung oder dem Verzehr sollten Verbraucher das Obst gründlich abwaschen. Tafeltrauben sollten mit warmem Wasser abgewaschen und anschließend trocken getupft werden, empfiehlt das Lavas. Nach dem Verzehr von Bananen sollten die Hände gewaschen werden. Am besten ist es jedoch, auf Bio-Produkte zurückzugreifen, sagt Öko-Test.
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