Mit Windows 11 hat Microsoft die Mindestanforderungen im Vergleich zu Windows 10 ein wenig hochgeschraubt. Es wird unter anderem etwas mehr Arbeitsspeicher als bisher erwartet, ferner fallen 32-Bit-Hardwareplattformen raus, auch wenn 32-Bit-Software weiterhin unterstützt wird. Zudem fallen einige Prozessoren aus dem offiziellen Unterstützungsraster.
Anstelle der bisher ein respektive zwei Gigabyte RAM, die für 32- beziehungsweise 64-bit-Systeme notwendig waren, sind für die Installation von Windows 11 nun mindestens vier Gigabyte Arbeitsspeicher erforderlich. Die 64-Bit-CPU muss Microsoft zufolge mindestens mit einem Gigahertz takten und über zwei oder mehr Kerne verfügen. Das Display muss laut Microsoft eine Diagonale von mehr als neun Zoll (acht Bit pro Farbkanal) mit einer Auflösung von mindestens 720p besitzen. Ab Januar 2013 verlangt Microsoft für alle Windows-11-Geräte zudem eine Frontkamera – außer für Desktop-PCs.
Der notwendige Speicher wird von 16 Gigabyte für 32-Bit- oder 20 Gigabyte für 64-Bit-Betriebssysteme auf 64 Gigabyte erhöht. Weiter muss DirectX 12 oder höher mit WDDM-2.0-Treiber unterstützt werden. Bei der Systemfirmware muss im Bios UEFI aktiviert und das Trusted Platform Module (TPM, oder fTPM 2.0) in Version 2.0 vorhanden sein. In einigen Fällen muss das TPM im Bios aktiviert oder von Version 1.2 auf 2.0 aktualisiert werden, bevor das neue OS unterstützt wird. Entsprechende Informationen zu kompatiblen Geräten und zum Updateprozess sollten die jeweiligen Hersteller wie Dell, Lenovo und weitere liefern.
Die erste Generation des TPM-Chips wurde schon 2013 angekündigt und ist laut Microsofts OS-Sicherheitschef David Weston mindestens seit 2015 standardmäßig in Rechnern zu finden. Der Chip soll Weston zufolge unter anderem dazu beitragen, das Sicherheitsniveau von Windows 11 zu verbessern. Unter anderem diene er dazu, die Datenträgerverschlüsselung oder den Sperrbildschirm vor Angreifern abzusichern. Zudem biete das Modul Secured-Core PCs einen stärkerem Schutz gegen Manipulation der Firmware (des UEFI-BIOS), so Microsoft. Heißt: Es soll bei der Abwehr von Ransomware helfen, die ganze Computernetzwerke erobern und komplette Datenbestände verschlüsseln.
Um zu testen, ob euer PC mit Windows 11 kompatibel ist, könnt ihr Microsofts App für die PC-Integritätsprüfung Health-Check heranziehen. Sofern TPM 2.0 nicht aktiviert sein sollte, sagt euch das Tool jedoch trotz ausreichender Hardwareausstattung, dass euer Rechner nicht kompatibel ist. Alle Details zu den Windows-11-Hardwareanforderungen findet ihr in einem PDF-Dokument, das eigentlich an OEM gerichtet ist. Da Microsofts Health-Check nicht unbedingt die beste Lösung ist, legen wir euch zusätzlich das Drittanbieter-Tool Why Not Win 11 nahe.
Auch wenn Microsoft an der Oberfläche allgemein von Ein-Gigahertz-CPU mit ein oder zwei Kernen spricht, werden einige ältere Prozessoren nicht mehr unterstützt. Während Windows 10 noch mit CPUs der 5. Intel-Generation (5.000) und AMD-Chips der Jaguar-Serie genutzt werden kann, sind für Windows 11 aktuellere Modelle erforderlich. Laut Microsoft muss abgesehen von der genannten Systemausstattung ein Intel-Chip der 8. Generation (Kaby Lake Refresh, 8000er Serie) oder ein AMD Zen Plus oder neuer (2000er Serie) verbaut sein. Ausnahmen sind einige wenige Intel-Modelle der 7. Generation.
Trotz ihres Alters hat Microsoft nach weiterer Untersuchung Intels Core-X-Serien, Xeon-W-Serien und den Core-7820HQ-Prozessor als kompatibel zu Windows 11 identifiziert. Für letzteren gibt es dem Unternehmen nach jedoch weitere Voraussetzungen: „Nur ausgewählte Geräte, die mit modernen Treibern ausgeliefert werden, die auf den DCH-Designprinzipien (Declarative, Componentized, Hardware Support Apps) basieren, können das Update installieren. Dazu gehört etwa auch Microsofts Surface Studio 2. Der teure All-in-One-Rechner sollte zur Ankündigung der neuen Windows-Version im Juni zunächst das Update nicht erhalten.
Microsoft stellt Übersichten mit kompatiblen Chips der drei Hersteller bereit:
Für manche Nutzer dürften die neuen Anforderungen ernüchternd sein und werden zum Kauf eines neuen Rechners gezwungen, falls sie unbedingt auf Windows 11 aktualisieren wollen.
Für diese Surface-Geräte verspricht Microsoft ein Update auf Windows 11:
- Surface Laptop 3
- Surface Laptop 4
- Surface Book 2 (wohl nicht für alle Modelle)
- Surface Book 3
- Surface Pro 7
- Surface Pro 7 Plus
- Surface Pro X
- Surface Laptop Go
- Surface Go 2
Eines der ersten Windows-11-Geräte ist das Surface Go 3, das am 5. Oktober in den Markt startet. Zwei Wochen später erscheint das Surface Pro 8, ebenso mit dem neuen OS ab Werk. Weitere Hersteller wie Asus, Dell, HP und Lenovo haben auch schon erste Notebooks für Windows 11 angekündigt. Auf eigens erstellten Info-Seiten klären sie außerdem auf, welche Geräte ihres jeweiligen Produktportfolios das Update auf Windows 11 erhalten werden:
Es gibt zudem noch weitere Anforderungen: So seien für die Installation der Windows 11-Home-Edition sowohl eine Internetverbindung als auch ein Microsoft-Konto erforderlich, um die Geräteeinrichtung bei der ersten Verwendung abzuschließen, so der Hersteller.
Weiter ist zu beachten, dass bei der Deaktivierung von Windows 11 Home im S-Modus ebenso eine Internetverbindung notwendig ist. Bei der Pro-Version lässt sich indes auswählen, die Installation ohne Zugang zum Internet durchzuführen. Microsoft weist darauf hin, dass für alle Windows-11-Editionen ein Internetzugang erforderlich sei, um Updates durchzuführen und einige Funktionen herunterzuladen und zu nutzen.
Der Software-Konzern rechtfertigte die neuen hohen Mindestanforderungen in einem Blogbeitrag im Juni und erklärte, dass das neue Windows 11 als komplettes „Erlebnispaket“ konzipiert und entwickelt worden sei. „Wir brauchen eine Mindestsystemanforderung, die es uns ermöglicht, Software und Hardware anzupassen, um mit den Erwartungen und Bedürfnissen der Menschen Schritt zu halten und den wahren Wert und die Leistung des PCs zu nutzen, um jetzt und in Zukunft die besten Erfahrungen zu bieten.“
Windows 11 für ältere PCs – Installation möglich, aber …
Wer Windows 11 dennoch auf einem älteren und eigentlich nicht kompatiblen Rechner installieren will, kann das laut Microsoft dennoch. Allerdings hat das Ganze den einen oder anderen Haken. Zum einen muss der Nutzer oder die Nutzerin es per ISO-Datei durchführen, die Microsoft als Insider-Preview auf seiner Support-Seite bereitstellt.
Ein weiterer Haken ist, dass Microsoft sich vorbehält, manuell eingerichtete und eigentlich ungeeignete Systeme nicht mit weiteren Aktualisierungen über das ins Betriebssystem integrierte Windows-Update-System zu versorgen. Das zumindest erklärt das Unternehmen dem Magazin The Verge. Ältere Systeme ohne wichtige Patches könnten dann möglicherweise ein Sicherheitsrisiko darstellen. Um das System auf älteren Rechnern weiterhin aktuell und sicher zu halten, ist daher für frische Updates jedes Mal manuelle Arbeit notwendig. Denn Microsoft stellt bei seinen bisherigen Windows-Versionen regelmäßig neue ISO-Dateien mit aktuellen Inhaltsupdates bereit. Komfortabel ist das nicht.
Microsoft rät letztlich davon ab, offiziell nicht unterstütze PCs zu aktualisieren: Von den Windows-Insider-Rechnern hatten jene, die die Mindestanforderungen nicht erfüllten, 52 Prozent mehr Kernel-Crashes (Blue Screens) als diejenigen, die die Anforderungen erfüllten. Offizielle kompatible Rechner, boten ferner ein „zu 99,8 Prozent absturzfreies Erlebnis“, das von OEMs und IHVs durch modernes Treiber-Update-Management effektiv verwaltet werde, so der Hersteller. Ferner sei die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anwendung auf nicht unterstützter Hardware abstürze, um 17 Prozent höher, bei Anwendungen von Erstanbietern würden 43 Prozent mehr Abstürze auftreten.
Falls euer PC also nicht vollständig mit Windows 11 kompatibel sein sollte, bietet Microsoft Windows-10-Support noch bis zum 14. Oktober 2025. Es ist jedoch unklar, wie viele größere Updates Microsoft für Windows 10 in den nächsten vier Jahren veröffentlichen wird. Im Laufe dieses Jahres steht immerhin noch das 21H2-Update an.
Windows 11 steht derzeit über das Windows-Insider-Programm zur Installation bereit. Ab dem 5. Oktober will der Hersteller damit beginnen, das Update auf neue Modelle und schubweise auf kompatible Windows-10-Rechner zu bringen. Der Rollout als kostenloses Upgrade für kompatible Windows-10-Rechner soll bis Mitte 2022 abgeschlossen sein.
Angesichts der höheren Hardwareanforderungen könnte Microsoft und seinen Hardware-Partnern bis zum geplanten Verfallsdatum von Windows 10 ein lukratives Geschäft bevorstehen. Zumindest nach Expertenschätzungen sind derzeit rund 1,3 Milliarden Windows-10-PCs im Einsatz. Davon könnten mehrere Hundert Millionen Geräte beim Check per PC-Health-App kein grünes Licht für einen Umstieg auf Windows 11 anzeigen. Diese Rechner müssten bis 2025 ersetzt werden. Für Microsoft fallen durch Windows-Lizenzgebühr schätzungsweise 25 Dollar Umsatz an.
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